Seine Eltern waren Andreas Kogler, Bauer zu Frankldorf, und Margaretha Galleitner aus Oberkindlberg. Er hatte sechs Geschwister: Katharina, Maria, Josef, Elisabeth, Mathias und Sophia. Die Ortschaft Frankldorf gibt es heute nicht mehr. Sie ist Teil des Ortes Straßkirchen geworden. Als seine Mutter starb, war Philipp erst 3 Jahre alt. Trotz der familiären Situation konnte er studieren. Am Beginn seiner Priesterausbildung starb auch sein Vater. Vier Jahre später am 24. Mai 1766 wurde Philipp zum Priester geweiht und feierte im Juni seine Primiz in Straßkirchen.
Zuerst wurde er Kooperator in Grießbach. Im April 1776 wird er Aushilfspriester in Röhrnbach, dann in Hafnerzell und Leopoldschlag. Am am 28.2. 1781 wurde er Aushilfspriester in Hofkirchen im Mühlkreis. Nach der Abtrennung der österreichischen Gebiete von Passau und der Errichtung der Diözese Linz blieb er in Österreich und wurde er für 32 Jahre Kaplan von Pfarrkichen /Mk. In dieser Zeit war er zwischendurch mehrmals als Provisor eingesetzt: in Oberkappel in den Jahren 1789 und 1798 und in Rannariedl bereits 1809. Er hat sich aber damals nicht um die Pfarre beworben.
Als im Jahr 1814 die Pfarre Rannariedl erneut zur Besetzung ausgeschrieben war, bewarb sich der bereits 72 jährige Philipp Kogler um den Pfarrerposten. Zwei Jahre später sollte er sein goldenes Priesterjubiläum in Rannariedl feiern. Kogler gilt als der bekannteste Seelsorger der Pfarre. Schon aus seiner Pfarrkirchner Zeit gibt es mehrere Sagen über ihn. Immer wieder wird erzählt von Seelen, die er in letzter Minute bekehren konnte.
Als Pfarrer von Rannariedl hatte er ein schweres Leben. 1823 wurde die Herrschaft privatisiert und kam in das Eigentum des letzten kaiserlichen Pflegers Prunner von Prunnberg. Dieser machte dem Pfarrer die Eigentumsrechte im ehemaligen Pflegerstöckl streitig. Sowohl Pfarrhof, Garten und Wasserrecht lagen im Herrschaftsbereich des Schlosseigentümers. Die prunnerische Familie anerkannte die seit der Pfarrgründung bestehenden Vereinbarungen nicht. Weiters beschlagnahmte Prunner die Stiftungsgelder der bereits hundert Jahre alten Graf Salburg´schen Mess-Stiftung. Dieses Stiftungssgeld sollte den armseligen Unterhalt der Rannariedler Pfarrer aufbessern.
Im Jahr 1820 ging Kogler daran, eine Orgel für die Schlosskirche bauen zu lassen. Zweimal fiel er auf Gauner herein, die mit dem Geld verschwanden. Die letzten Lebensjahre Pfarrer Koglers waren von Krankheit und Erblindung überschattet. Seine Matrikeneinträge sind schwer zu lesen und seine Korrespondenz ist kaum zu entziffern. Fast völlig erblindet starb er nach 13 jähriger Amtszeit 86 jährig am 16. Oktober 1827 während der Feier der Heiligen Messe. Sein außergewöhnlicher Tod auf den Altarstufen hatte einen großen Eindruck auf die Bevölkerung gemacht. Philipp Kogler wurde im Friedhof Rannariedl beigesetzt. Seine Gedenktafel befindet sich heute in der Pfarrkirche in Pühret.
Die Sagen haben die Erinnerung an Pfarrer Kogler 200 Jahre lang am Leben erhalten. Sie erzählen vom Streit der Bauern um Marksteine und Grundgrenzen, von fluchenden Kartenspielern und Eisstockschützen, die nicht merken, dass sie dem Teufel Vorschub leisten, von Versehgängen in entlegene Häuser, an denen ihn der Teufel hindern wollte, weil er seine Beute davonschwimmen sah, von seiner Hilfsbereitschaft den Armen gegenüber (sein Vorgänger Georg Blum hatte ihm eine Verlassenschaft für die Pfarrarmen hinterlassen) und von seinem hellseherischen Talent, das die Sünden schon kannte, bevor die Beichtenden sie aussprachen. Dass er manches Wettrennen mit dem Teufel gewonnen haben soll, kennzeichnet ihn als engagierten Seelsorger, der Eindruck hinterlassen hat.
Es gibt aber auch höchste amtliche Anerkennung für Pfarrer Kogler: Anlässlich seines 80. Geburtstages richtete das k.k. Mühlkreisamt eine Bitte an das bischöfliche Ordinariat, einen Antrag auf Verleihung der mittleren Verdienstmedaille in Gold für Pfarrer Kogler zu unterstützen. Die Antwort fiel höchst positiv aus, sodass die k.k. Landesregierung von Oberösterreich tatsächlich beim Hofamt in Wien den Antrag einbrachte. Das Antragsschreiben fällt wieder äusserst anerkennend für Pf. Kogler aus: "...daß dieser würdige Mann noch gegenwärtig in seinem hohen Alter seinem Berufe im ganzen
Umfange folget und die auf dieser Pfarre besonders häufigen Seelsorgegeschäfte nebst dem Schulunterrichte ganz allein mit einer seltenen, nicht zu ermüdenden Anstrengung besorget. Für diese ausgezeichnete Verwendung ist dem Pfarrer Kogler die allgemeine Achtung und Liebe zu Theile geworden und sein Ruf ist so vergebreitet, daß von vielen Pfarreien aus der Nähe und Ferne die Menschen herbei strömen, um von ihm Rat und Trost zu holen." Auch wenn das Hofamt dem Antrag nicht statt gab,weil Kogler in den Jahren davor in der Schlosskirche zuviel Kerzenwachs verbraucht hatte, zeigt er doch die offzielle Anerkennung, die Kogler genoss.
Vier Wochen vor seinem Tod richtete Philipp Kogler die Bitte um Entbindung von der Pfarre ans Ordinariat. Es war sein letztes persönliches Zeugnis, das er hinterlassen hat. Der Tod aber war dann schneller als die bischöfliche Antwort.
„Ausgestandene Strapatzen in den priesterlichen Verrichtungen auf den beschwerlichsten Posten, erlittene Krankheiten und Alter haben den Gefertigten bis itzt sehr geschwächt; vorzüglich leidet er an den Augen, die mehr und mehr sich verdunkeln; nach Aussage eines
erfahrenen Augenarztes ist diese Augenkrankheit der graue Staar. Wegen dieser Verdunkelung der Augen ist der Gefertigte nicht mehr im Stande, seinen priesterlichen Verrichtungen zu obliegen; unter größter Anstrengung des Gesichts vermag er es kaum mehr, die Messe zu lesen, was selbst auch in kürzester Zeit gänzlich aufhören wird, wenn das Übel, wie bisher, fortschreitet. Selber findet aus diesem Grunde sich gezwungen, auf die ihm anvertraute Lokalpfarre Rannariedl hiemit förmlich zu resignieren, und zu bitten, daß unverzüglich ein Priester zur Besorgung des
Gottesdienstes und der pfarrlichen Verrichtungen gnädig hieher abgesendet werde. Philipp Kogler"