Ein Streifzug durch die Pfarrgeschichte
Die Pfarre wird in einer Urkunde des Stiftes Hohenfurt 1289 erstmalig erwähnt, die Gründung erfolgte durch den Landesfürsten, nicht durch den Passauer Bischof und umfasste ursprünglich die zur Herrschaft Freistadt gehörenden Ortschaften Rainbach, Apfoltern, Dreißgen, Labach, Sonnberg, Summerau, Vierzehn und Zulissen, die zur Herrschaft Weinberg gehörenden Ortschaften Hörschlag und Kerschbaum sowie die zuerst zur Herrschaft Hohenfurt und später zu Waldenfels gehörenden Ortschaften Eibenstein und Stiftung.
Eine Kirche gab es wahrscheinlich schon seit es eine Siedlung gab. Bei Grabungen anlässlich der Kirchenerweiterung 1969/70 wurden im ehemaligen Altarraum (heute Taufkapelle) Fundamente entdeckt. Es wird angenommen, dass hier zuerst eine Holzkapelle und dann eine turmartige romanische Kapelle stand. Aus dieser Zeit ist noch ein roher Kopf aus Granit an der südlichen Friedhofmauer erhalten.
Um 1330 Bau einer gotischen, Mariä Himmelfahrt geweihten Kirche.
Um 1370 Bau einer dem Heiligen Michael geweihten Kapelle neben der Kirche. Diese wir im Zuge der josephinischen Reformen 1786 aufgelassen und dient heute als Totenkapelle.
Nach den Zerstörungen der Hussitenkriege wird ab ca. 1470 bis 1498 die Kirche vergrößert und der 26 m hohe Turm gebaut. Als Baumeister wird Mathias Klayndl aus Freistadt angenommen.
1498 wird die große Marienglocke gestiftet. Sie bildet mit der mittleren Glocke, der um 1400 gegossenen Friedensglocke und der kleineren Glocke, der Armenseelenglocke aus 1525, das Geläut unserer Kirche. Zwei weitere Glocken mussten im 1. Weltkrieg abgeliefert werden und gingen verloren.
1506 wird die Sakristei mit dem darunter liegendem ehemaligen Beinhaus errichtet.
1682 wird an der Nordseite eine Marienkapelle erbaut, die 1969 der Kirchenerweiterung weichen muss.
1725 wird der hölzerne Pfarrhof durch den heutigen Pfarrhof ersetzt.
1776 erfolgt die Auspfarrung der Ortschaft Stiftung nach Reichenthal, dafür kommen Unterpaßberg und Stadln nach Rainbach.
1784 Auspfarrung von Eibenstein nach Reichenthal.
1858 wird der Sieben Schmerzen Kreuzweg errichtet, während der Kreuzweg am Heiligen Berg wohl schon im 17. Jahrhundert entstanden ist.
1862 gründen drei Frauen eine klösterliche Gemeinschaft und führen ein Armenasyl , aus dem sich das Seniorenheim entwickelt. Auch der erste Kindergarten in Rainbach wird 1909 von ihnen eröffnet.
1877/79 wird die Kirche im neugotischen Stil eingerichtet, von der barocken Kirchenausstattung ist nur die Statue des heiligen Sebastian erhalten.
1956 Einweihung des Jugendheimes (heute Pfarrheim).
1963 werden die von Margit Bilger entworfenen und in der Schlierbacher Glaswerkstätte gefertigten Fenster der Kirchensüdseite eingesetzt, zwei Jahre später folgen die Fenster der heutigen Taufkapelle.
1969/70 Kirchenerweiterung nach Norden nach Plänen von Architekt Anton Zeman. Die Bronzeplastiken im Altarraum schuf Peter Dimmel, die Kirchenfenster im Neubau entwarf Rudolf Kolbitsch.
1989 wird eine neue Orgel vom Südtiroler Orgelbauer Paolo Ciresa aufgestellt, sie ersetzt die Orgel aus dem Jahr 1909.
Aus: Anton Sageder, Rainbacher Heimatbuch