Gemeinschaft erleben und Gutes tun
Mit dem Sammelergebnis von 1260,70 Euro kann vielen Frauen in Kolumbien erfolgreich geholfen werden.
In vielen katholischen Pfarreien ist es Tradition, dass an einem Sonntag in der Fastenzeit die Gemeinde zum Fastenessen einlädt. Oft werden die Einnahmen aus dem Essen einem sozialen Projekt gespendet. Aber woher kommt diese Tradition
Die Tradition der Fastensuppe in Pfarreien hat ihren Ursprung in der Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Ostern dauert. Ursprünglich galt während der österlichen Bußzeit strenges Fasten; nur die Sonntage waren von den Fastentagen ausgenommen. Zudem wurde früher an zwei festen Tagen gefastet: Der Mittwoch galt als Fastentag, weil Judas Jesus an diesem Tag verraten haben soll, und der Freitag, der an Jesus Kreuzigung erinnert.
Diese Traditionen gingen weitgehend verloren, jedoch gibt es bis heute den Brauch, freitags kein Fleisch zu essen. Die meisten Christen fasten heute in den 40 Tagen vor Ostern und verzichten auf die unterschiedlichsten Dinge wie Alkohol, Süßigkeiten oder auch Fleisch. Beim Fasten geht es darum, seine Lebensgewohnheiten zu überprüfen, indem ganz bewusst auf etwas verzichtet wird. Die Menschen sollen sich durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und immer wieder neu die Nähe zu Gott suchen. In vielen Kirchengemeinden entstand die Tradition des Fastenessens, meistens nach dem Gottesdienst oder als Teil von Fastenandachten.
Die Idee der Fastensuppe dient als eine Möglichkeit, während der Fastenzeit einfache und bescheidene Mahlzeiten zu sich zu nehmen, die dennoch nahrhaft sind. Dabei soll die spirituelle Praxis des Fastens mit praktischen Handlungen der Nächstenliebe und des Gemeinschaftslebens verbunden werden. Oft werden die Zutaten für Fastensuppen aus einfachen, preiswerten und leicht verfügbaren Lebensmitteln hergestellt, wie zum Beispiel Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide.
Eine Gemeinde, in der seit vielen Jahren das Fastenessen Tradition ist, ist die Pfarre Rainbach.Traditionell gibt es Gemüse- und Nudelsuppe. Für Pf. Thaddäus hat das gemeinsame Essen auch eine soziale und gemeinschaftliche Dimension. Ihm ist dabei ein Gedanke wichtig: „Ich nehme ein einfaches Essen zu mir, eine Suppe mit Brot und Semmel. Und was ich am Sonntagsbraten spare, spende ich dann an ein Hilfsprojekt.“ Mit dem Motto „Gemeinsam für mehr Klimagerechtigkeit“ legen wir in der Aktion Familienfasttag 2025 daher unseren Fokus auf die Ungleichheiten, die die Klimakrise, insbesondere für Frauen, mit sich bringt. Unsere Partner*innen in Kolumbien, Sercoldes, zeigt uns ganz konkret, wie sich die Auswirkungen für jene Frauen anfühlen, die kaum zu den Ursachen der Klimakrise beigetragen haben.
KFB Rainbach ist seit Beginn des Fastenessens in Rainbach Jahr für Jahr dabei. Für KFB hat die Fastenzeit eine besondere Bedeutung für ihren Alltag: „Das Kirchenjahr gibt uns einen wichtigen Rhythmus für unser Leben vor, da das Fasten ein immer wiederkehrendes Ritual ist, das unser Leben bestimmt.“
Ausgerichtet wird das Fastenessen in Rainbach durch die KFB Rainbach.. Dass die Tradition erhalten bleibt, freut den Pfarrer Thaddäus sehr. Rund über 100 Gläubige sind an diesem Tag im Anschluss an den Familiengottesdienst zusammengekommen. Er hofft, dass in Zukunft noch mehr jüngere Familien und Gemeindemitglieder teilnehmen: „Die Einnahmen durch die Suppe spenden wir und wenn wir mehr Besucher haben, bekommen wir auch mehr Spenden zusammen.“