Florale Kunstskulptur in Pfarrkirche Rainbach
Dabei verwandelten sich die historischen Räume in ein Blumenmeer. 17 Absolventinnen der Akademie für Naturgestaltung unter der Leitung von Franz-Josef Wein zeigten einem interessierten Publikum ihre Kunstwerke.
Im Zentrum der Ausstellung stand die Themenarbeit unter dem Motto „SCULPTURA“. Dabei wurde jeder Absolventin eine bekannte Skulptur einer Epoche zugelost, welche im Rahmen der Meisterprüfung floral zu interpretieren galt.
Unter den Absolventinnen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien und Dänemark befand sich auch Christina Hager. Sie beschäftigte sich künstlerisch mit der Gestalt des Guten Hirten. Hierbei wurde die junge Rainbacherin inspiriert durch eine Predigt bei der „Florianifeier“ der Pfarrgemeinde Schärding. Der Gute Hirte wurde bei dem Gottesdienst in Zusammenhang mit der Metapher der Tür interpretiert, wodurch man neue Welten entdecken und auf andere Menschen zugehen kann, unabhängig von Religion und Lebenszielen.
Mit den Gedanken aus dieser Predigt zum Guten Hirten wollte Christine Hager sich mit ihrem Meisterwerk dem Positiven aus dem Vergangenen und dem Jetzt widmen. „Darum hatte ich vor, mich bei meiner Gestaltung in den Nachbarfarben Gelbgrün bis ins Orange zu bewegen, da diese Farben psychologisch sehr stark mit Licht und dem Positiven in Verbindung gebracht werden“. Diese Farben symbolisieren Licht, Wachstum, Energie und Hoffnung.
Das Podest der Skulptur hat einen sehr erdigen und rustikalen Charakter und soll auch die Umgebung eines Hirten darstellen. In der Tür steht eine Gestalt. Die Füße sind noch sehr greifbar aus verschiedensten Fruchtständen und Trockenblumen aus Wiese und Garten beklebt. Je höher man den Blick wendet desto bewegter und vielfältiger wird die Gestaltung, bis sie schließlich in frische Floralien übergeht. Die Figur wird immer bewegter und dynamischer bis sie sich schließlich völlig auflöst. Damit wollte Christine Hager ausdrücken, dass „Gott überall zu finden ist und sich nicht in Kirchenmauern einsperren lässt“.
Vor allem in einer Welt, welche stark durch Krieg, Katastrophen und den Klimawandel geprägt ist, braucht es dringender denn je Gestalten wie den Guten Hirten, welche Menschen helfen, leiten und sie mutig auf gute neue Wege führen.
„Für uns als Pfarre ist es eine große Freude und auch ein Anliegen, diese Skulptur in der Pfarre neben dem Stift Zwettl noch einmal ausstellen zu dürfen. Wir sind tief beeindruckt von diesem Kunstwerk und der symbolischen Aussagekraft der Skulptur“, so Pfarrer Thaddäus Kret
Wer Lust bekommen hat dieses Kunstwerk in natura zu betrachten, hat bis Sonntag, 8. Oktober 2023 in der Pfarrkirche Rainbach/ Innkr. die einmalige Gelegenheit. Es befindet sich auch vor Ort eine Werkmappe zur Skulptur.