Dreikönigsaktion 2010
Indien – Zahlen und Fakten
- Fläche: 3,28 Mio.km², (Österreich: 83.871 km²)
* Bevölkerung: rund 1.200 Mio. (Österreich: 8,3 Mio.)
* Bevölkerungsdichte (in Einwohner/innen pro km²): 271,3 (Österreich: 99)
* Alphabetisierungsrate: 52% der Einwohner ab 15 Jahren (Österreich: 98%)
* Lebenserwartung: 60 Jahre (Österreich 80,1 Jahre)
* Gesundheitsversorgung: 39 Ärzt/innen pro 100.000 Einw. (Österreich: rd.300)
* Unterernährung: 20% der Bevölkerung (Österreich: 0%)
* BIP/Kopf: 461 US$ (Österreich: 37.117 US$)
* Sprache: Hindi, die Nationalsprache, wird von ca.30% der Bevölkerung gesprochen. Daneben gibt es 14 gleichberechtigte Regionalsprachen. Englisch ist weit verbreitet.
* Religion: 81,3% Hindus, 12% Muslime, 2,3% Christen, 1,9% Sikhs, 0,9% Buddhisten und andere Glaubensrichtungen
Mit den Spenden an die Sternsingeraktion werden jährlich rund 500 engagierte Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. Ein Teil der Spenden der Sternsingeraktion 2010 geht nach Indien, zu Menschen, die unsere Unterstützung dringend benötigen - z.B. im Bundesstaat Jharkand (das liegt im Norden von Indien).
Seit 1997 leiden die Ureinwohner/innen der Region unter den Kohleminen und der Gusseisenindustrie, die mit Hilfe der Weltbank finanziert wurden. Das Gebiet ist durch die Industrialisierung großteils abgeholzt, Grundwasser und Flüssen sind verschmutzt. Gesundheit, Lebensweise und Kultur der Ureinwohner/innen sind bedroht.
Der Staat hat den Menschen durch Enteignung ihr Land genommen, und sie damit ihrer Lebensgrundlage beraubt. Früher haben sich die Familien der Adivasi selbst versorgt. Nun finden nur einige der Männer Arbeit - und das unter schrecklichen Bedingungen und schlechter Bezahlung. Sogar Kinder werden als Arbeitskräfte missbraucht.
Eine gefährliche Alternative zu einem Leben in äußerster Armut und Hunger bieten aufgelassene Kohleminen. Weil diese Minen nicht mehr gewartet werden, ist das Risiko der Männer riesig, bei dieser Arbeit verschüttet zu werden. Die Gesundheit von Frauen und Kinder ist durch die Weiterverarbeitung gefährdet.
Unser Projektpartner CASS, steht den Ureinwohner/innen in 72 Dörfern engagiert zur Seite. Im Vordergrund steht der Schutz der Menschen durch den sorgfältigen Umgang mit Land, Wasser, Luft und Bodenschätzen - in Hinblick auf die nachfolgenden Generationen
Zwei Gesundheitsstationen und Gesundheitstrainings für Frauen haben die Gesundheitssituation in der Region schon deutlich verbessert. Mangelerkrankungen, Malaria oder Tuberkulose wurden bereits zurück gedrängt. In Selbsthilfegruppen bauen die Frauen Heil- und Nutzpflanzen an.
Eine ausreichende Ernährung ist grundlegend für das Überleben. Landwirtschaftliche Trainings führen zu Verbesserungen der Lebenssituation – durch Kurse zu biologischem Landbau, Schutz von indigenem Saatgut oder Starthilfe beim Aufbau eines eigenen Dorfgeschäfts.
Besonders wichtig sind auch die Sicherung von sauberem Trinkwasser und die Errichtung von Sanitäranlagen.
Durch diese Maßnahmen ist z.B. schon die Sterberate von Müttern und Babys zurückgegangen. Das alles funktioniert aber nur deshalb so gut, weil die Menschen selbst für ein gesundes Leben sorgen.
Die Ureinwohner/innen machen ihr Recht auf ihr „heiliges Land“ geltend, um ihre Familien zu ernähren. In Opposition zur aggressiven Minenpolitik des Staats und zu den Interventionen der Weltbank unterstützt CASS die lokale Bevölkerung im Kampf um ihr Recht auf eigenes Land, Wald und Wasser.
Die westliche Zivilisation sollte die Welt mit den Augen der Ureinwohner/innen betrachten: Sie glauben daran, dass die Erde genug besitzt, um alle Menschen zu nähren, und nicht nur um die Gier einiger weniger zu stillen. Wir alle sollten uns für gerechtes Leben für alle einsetzen, wo das Land, die Wälder und das Wasser geschützt werden.
Die Ureinwohner/innen haben eine eigene Kultur und Sprache, die es zu bewahren gilt. Auf der anderen Seite müssen sich die Menschen den aktuellen Herausforderungen stellen. Jede Unterstützung von Außen dient dazu, die eigene Identität zu stärken und selbstbestimmte Entscheidungen zu ermöglichen.
Die österreichische Sternsingeraktion bringt wichtige Unterstützung nach Indien. Dazu sagt unsere Projektpartnerin, Sister Bina: „Wir möchten allen danken, die mit ihren Liedern und ihrem Engagement eine bessere Zukunft gestalten! Danke an alle, die zur Unterstützung und zur Solidarität beitragen!“
Weitere Informationen und Quelle der Bilder und Texte: www.dka.at
(Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar)