Die Pfarrkirche 1854-2000
1854 - 1856: Die Pfarrkirche erhielt jene Gestalt, die sie bis vor dem Umbau 2000/2001 hatte. Da bloß der alte, bis zum Kanzelbogen reichende Teil gemauert war, wurde die daran anschließende hölzerne Baracke samt hölzernem Turm niedergerissen. Der Puchheimer Patronatsherr Erzherzog Maximilian d'Este ließ unter dem Verwalter Konvallin den Neubau des einschiffigen, vierjochigen Langhauses mit preußischen Kappen auf Gurten sowie den rund 31 Meter hohen Turm mit Spitzhelm aufführen. Dass der im neuromanischen Stil errichtete Neubau nicht besser ausfiel, sei - so die Pfarrchronik - Schuld des Verwalters gewesen, der mit dem nachgiebigen Pfarrer Mötz ein leichtes Spiel hatte.
Die Kirche besitzt einen neugotischen Hochaltar, 1885 hergestellt von Josef Runggaldier aus Gröden, mit einer spätgotischen Statue Jakobus des Älteren aus der Zeit um 1500. Auch Statuen des Evangelisten Johannes und des Nährvaters Josef mit dem Jesuskind sowie Tafelbilder des hl. Franz von Assisi, des hl. Joachim und der hl. Anna mit Maria, des hl. Aloisius und des hl. Antonius befinden sich auf dem Altar. Die frühbarocken Seitenaltäre zeigen Bilder von „Herz Jesu-Christkönig“ bzw. von „Herz Mariä-Unbefleckte Empfängnis“.
11. August 1856: Es erfolgte die Weihe der Pfarrkirche durch den Linzer Diözesanbischof Franz Josef Rudigier.
1879 - 1888: An der Kirche mussten bereits umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Zudem wurden Portale angebaut. Dazu kam der Ankauf einer neuen (von Josef Breinbauer aus Ottensheim angeblich 1880 gebauten, womöglich aber deutlich älteren) Orgel und zweier Glocken, sodass der Bau- und Unternehmungsgeist Pfarrer Johann Schildhammers (1879 - 1889) und die Opferwilligkeit der Pfarrangehörigen zu Recht gerühmt wurden. Lediglich der Plan, an die Pfarrkirche an der Pfarrhofseite eine Seitenkapelle anzubauen, wurde nicht verwirklicht. Lediglich der Plan, an die Pfarrkirche an der Pfarrhofseite eine Seitenkapelle anzubauen, wurde nicht verwirklicht.
1897: Unter Pfarrer Heinrich Neubauer (1889 - 1933) wurde ein neues Turmkreuz (ein heftiger Sturm hatte bereits 1861 das Turmkreuz "heruntergeholt") gesteckt, nachdem der Turmdachstuhl erneuert und mit Kupfer versehen worden war. In einer kupfernen Kapsel wurde unter der Turmspitze am Helmbaum ein Dokument mit folgendem Inhalt befestigt: "In nomine Sanctissimae et Individuae Trinitatis! Laudetur Jesus Christus eiusque Mater et virgo Immaculata Sancta Maria! In saecula! Amen Sancte Jacobe, ora pro nobis!" ("Im Namen der heiligsten Dreifaltigkeit! Gelobt seien Jesus Christus und die heilige Gottesmutter, die unbefleckte Maria! In Ewigkeit, Amen! Heiliger Jakobus, bitte für uns!")
1914 - 1918 (Erster Weltkrieg),
1939 - 1945 (Zweiter Weltkrieg).
Während der beiden Weltkriege 1914-1918 bzw. 1939-1945 wurden jeweils drei Glocken (im Ersten Weltkrieg auch 31 zinnerne Orgelpfeifen) für Kriegszwecke beschlagnahmt; nur die kleine Glocke aus dem Jahr 1615 verblieb im Turm. Daher mussten 1921 bzw. 1954 drei neue Glocken geweiht werden.
Foto: Die Kirche in den Fünfzigerjahren
1945 - 2000:
Unter Pfarrer Maximilian Wiesberger (1934 - 1969; gest. 1972) wurden im Kircheninneren immer wieder Sanierungsarbeiten durchgeführt: Erneuerung des Kirchengestühls (1957), Anschaffung eines neuen Taufsteins (1959), Einbau einer elektrischen Kirchenbank-Heizung (1968), Neuausstattung der Sakristei (1967/71). Zudem wurde 1962 das Pfarrheim errichtet.
Unter Pfarrer (und Dechant) Josef Edlinger (1969 - 1978) erfolgte 1974 eine gründliche Innenrenovierung, wobei unter anderem die schadhaften Deckenmedaillons übermalt und die Lourdesgrotte zugemauert wurden. Neben dem Kircheneingang wurde ein Beichtstuhl angebracht. Das Presbyterium wurde den nachkonziliaren Erfordernissen entsprechend umgestaltet und ein Volksaltar errichtet.
Foto: Die Deckenmedaillons vor der Übermalung 1974
Foto: Kreuzsteckungsfeier 1982
Unter Pfarrer Ferdinand Biermair (1978 - 1997; gest. 2001) wurden 1982 Außenfassade und Dach nach wiederholten Sanierungsarbeiten in den Jahrzehnten zuvor neu in Stand gesetzt. Der Turm erhielt einen neuen Dachstuhl samt Kupferdach. Die Kreuzsteckungsfeier am Fest des Kirchenpatrons, am 25. Juli 1982, stellte den Höhepunkt und Abschluss der Außensanierung dar.
Foto: Altarraum vor Umbau
Außerdem wurde 1988 - 1990 der Friedhof erweitert und 1992/93 der Pfarrhof gründlich saniert. Die öffentliche Bücherei im Pfarrhof wurde 1995 neu eröffnet.
1984 beging die Pfarre ihre 200-Jahre-Feier mit der Abhaltung einer Volksmission, einer Firmung durch Diözesanbischof Maximilian Aichern und der Herausgabe einer Festschrift. Auch die Orgel wurde im Jubiläumsjahr restauriert. 1999 wurde Pater Franz Kniewasser (Timelkam) Pfarrmoderator und Mag. Johannes Frank Pfarrassistent. Puchkirchen, nun Teil des Seelsorgeraumes Timelkam - Ampflwang - Ungenach, gehört damit nicht mehr zum Dekanat Frankenmarkt, sondern zum Dekanat Schwanenstadt. Ende April 2000 wurde die seit 1996 geplante Umgestaltung der Pfarrkirche in Angriff genommen.