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Predigtgedanken
16. Sonntag im Jk., 21. Juli 2019
Begrüßung und Einführung
Willkommensgruß
Hinweis auf den Christophorussonntag, Patron der Brückenbauer, der Reisenden, der Flösser und für alle, die auf unseren Straßen unterwegs sind. Legende vom Riesen Reporb: Er trägt Menschen auf seinen Schultern durch einen gefährlichen Fluss. Kind, das sich als Jesus zu erkennen gibt – Der Christusträger. Vorbild für uns in einem abgewandelten Sinn: Wir tragen Jesus nicht auf unseren Schultern, dafür aber in unseren Gedanken und im Herzen. Wir tragen seit der Taufe seinen Namen – Christin,Christ. Für die Begegnung mit ihm bereiten wir uns in den Bußgedanken und in der Bitte um Vergebung vor.
Liebe Gottesdienstgemeinschaft!
Das heutige Evangelium ist - obwohl fast 2000 Jahre alt – wie für uns heute geschrieben.
Sommerzeit ist Ferienzeit für die Kinder, Urlaubszeit für viele von uns. Arbeit und Erholung,
Wertvoller Hinweis für uns als Kirchengemeinschaft:
Wieviel Marta und wieviel Maria steckt in unserer Kirche, in unserer Pfarrgemeinschaft, in mir selbst? Verlieren wir uns im Tätigsein, im Organisieren, im Aktionismus? Bleibt Zeit und Raum für das Hören auf den Herrn, so wie im wie heute in den biblischen Texten oder in der Stille eines persönlichen Gebets? Vielleicht muss ich mir auch die Ermahnung von Jesus zu Herzen nehmen: Wolfgang, Wolfgang du machst dir zu viele Sorgen. Nur eines ist wichtig, …
Christliche Mystik: Actio et contemplatio
Es wäre ein irreführender und bedenklicher Ansatz, das Hören höher zu bewerten und die Marta für ihre Arbeit sogar zu tadeln. Das tut auch Jesus nicht. Beides hat Wert und Bedeutung – es geht lediglich um die richtige Balance. Aus den Worten Jesu klingt eher die Sorge um das Wohl der Marta durch. Sie scheint schon ein wenig bitter geworden zu sein – darum beschwert sie sich auch bei Jesus über die Untätigkeit ihrer Schwester. Das Evangelium kann wertvolle Impulse für unsere Zeit liefern: es geht um Entschleunigung, sich nicht Verlieren in der Betriebsamkeit, sich nicht nur über Beruf und Arbeit definieren, es geht um Auszeiten: Nicht nur die Tüchtigen und die immer Leistungsfähigen gelten in den Augen Jesu, auch wer einfach dasitzt und schweigend zuhört ist wertvoll.
Benediktinisch: Ora et labora
In der Ordensregel des Benedikt von Nursia ist dieser Ansatz fest verankert. Vielleicht hatte Benedikt beim Verfassen seine Regula für die Mitbrüder diese Bibelstelle sogar im Blick.
Modern: Work-Life-Balance
Die junge Generation, bzw. der Sprachgebrauch der Medien verwendet für unser Grundthema andere Begriffe: Da geht es um WORK-LIFE-BALANCE. Da sind junge Leute sehr aufmerksam. Sie lassen sich nicht mehr so leicht 60 Stunden in der Woche vor den beruflichen Karren spannen, sondern schauen sehr bewusst auf diese Balance, auf Auszeiten, auf Hobbies und Freizeitgestaltung. Ob da auch Raum für das contemplative Element im Sinne des heutigen Evangeliums Platz findet, möchte ich nicht beurteilen. Das lässt sich nicht verordnen, sondern beruht, so wie bei Maria im Evangelium, auf einem Akt der Freiwilligkeit und persönlichen Sehnsucht.
Diese religiöse Sehnsucht wünsche ich uns, dass es uns immer wieder drängt, die Arbeit hinzulegen, und uns bildhaft gesprochen, Jesus zu Füßen zu setzen und seinen Worten zu lauschen. Es würde unserem Menschsein guttun. Amen