Montag 7. Oktober 2024

PREDIGTGEDANKEN

Predigtgedanken zum

13. Sonntag im Jahreskreis 2019

Predigtgedanken 

13. Sonntag im Jk., 30. Juni 2019 

 

Begrüßung und Einführung 

Willkommensgruß 

In der Lesung und im Evangelium begegnen uns heute biblische Texte, in denen es um Berufung und um Nachfolge geht. Wenn wir uns heute zur Feier der Eucharistie in der Kirche versammeln, dann ist das auch ein Teil christlicher Berufung, ein Stück Jesusnachfolge, der uns aufgetragen hat, in dieser Feier das Gedächtnis an IHN zu bewahren. Wo zwei oder drei in seinem Namen beisammen sind, da ist er gegenwärtig und auf geheimnisvolle Weise erfahrbar. 

In den Gedanken zum Kyrie wollen wir uns einstimmen und Gott bitten, dass er alles Trennende auflöst und unseren guten Willen stärkt, versöhnt und in Frieden mit Gott und den Menschen zu leben. 

 

Liebe Gottesdienstgemeinschaft! 

 

Wenn jemand auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz ist, dann findet man im Anzeigenteil einer Zeitung oder auf der Homepage einer Firma meist aktuelle Stellenausschreibungen. Da wird prägnant zusammengefasst aufgelistet, welche Qualifikation, welche Ausbildungswege oder soziale Kompetenzen ein Bewerber mitbringen sollte. Dann folgt meist auch noch ein Hinweis auf die Leistungen des Dienstgebers im Blick auf Monatsgehalt, Arbeitsbedingungen Weiterbildungsangeboten oder Karrieremöglichkeiten. 

Warum dieser gedankliche Einstieg oder Vorspann für die heutige Predigt? 

Die Lesung aus dem Buch der Könige erzählt von einer Berufungserfahrung, einem Anforderungsprofil für einen Weg der prophetischen Existenz. Das Evangelium bietet Impulse für die Nachfolge in den Spuren des Jesus von Nazareth im Evangelium. Das hat also auch etwas mit uns zu tun, wenn wir den christlichen Glauben als Lebensfundament ernst nehmen und uns an der Botschaft des Jesus von Nazareth orientieren. 

 

Ein paar markante Verse des Evangeliums möchte ich mit euch näher anschauen. 

Gleich am Beginn wird es spannend, fast dramatisch. 

  • „Sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt?“  

Es geht um eine Warnung vor Radikalismen und religiösem Fundamentalismus, egal in welchem konfessionellen oder religiösen Kontext. Jesus weist die Jünger zurecht, die so denken. Dreinschlagen, Angst und psychischer Druck oder soziale Zwänge führen Menschen nicht zu Gott. Im Gegenteil, sie vergiften das Gottesbild, das Jesus uns nahebringt: ABBA – VATER.  

  • „Ich will dir folgen, wohin du auch gehst!“ 

Jesus rät uns zwischen den Zeilen, vorsichtig sein mit großen Sprüchen, mit vorschnellen Versprechen, mit überbordender Begeisterung oder emotionalem Strohfeuer. Jesus bremst den Mann ein, gibt ihm den Rat, sich erst einmal die Realität anzuschauen. Als Christ zu leben, wird nicht immer bequem sein. Das war damals so und gilt auch heute: Christsein bedeutet keinen Rückzug in eine Kuschelzone, in eine seelische Wellnessoase. Christsein heute fordert heraus, verlangt Stellungnahme, braucht eine klare Position in wichtigen Fragen des Zusammenlebens, im Blick auf Armut, Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Not: Als Beispiel für diese Klarheit zitiere ich Papst  Franziskus mit einer Aussage bei der letzten Generalaudienz vor der Sommerpause: „Wenn dein Herz egoistisch ist, bist du kein Christ. Dann bist du weltlich, suchst nur deinen Vorteil, deinen Profit!“ 

 

 

  • Ich will dir folgen, aber …. 

Dieser Vers will uns in Erinnerung rufen, dass es Situationen gibt, wo es kein „ja, aber“ braucht, sondern mit Entschiedenheit ein Ja! Das gilt für unser Glaubensleben genauso wie für Alltagssituationen im Beruf, in der Beziehung, im öffentlichen Leben, in der Politik. An diesem JA ohne aber hängt unsere Glaubwürdigkeit als Christen, als Eltern, grundsätzlich als Menschen. 

Ich sage Ja zu meiner Frau, aber … 

Ich sage Ja zu einer Einladung, aber … 

Du sagst Ja zu einer Hilfeleistung, aber … 

Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber … 

Der Vater sagt Ja zu seinen Kindern, aber … 

Christsein braucht gerade in unserer Zeit konsequente Entschiedenheit, das ist eine Kernbotschaft des heutigen Evangeliums. Amen. 

 

 

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