Montag 7. Oktober 2024

PREDIGTGEDANKEN

Predigtgedanken zum

7. Sonntag im Jahreskreis 2019

Predigtgedanken

7. Sonntag im Jk., 24. Februar 2019

Begrüßung und Einführung:

Am heutigen Sonntag dürfen Jan und ich alle sehr herzlich zum Pfarrgottesdienst begrüßen. Am Beginn dürfen wir alles, was uns belastet und bedrückt, was uns daran hindert, unbeschwert und fröhlich miteinander zu leben, vor Gott hinlegen, damit er uns verwandelt und befreit. Ich lade alle ein, kräftig mitzusingen und mitzubeten, damit dieser Gottesdienst ein lebendiges und frohes Fest unseres Glaubens werden kann.

Gönnen wir uns im Bußakt einen Moment der Auszeit, der individuellen Reflexion.

Liebe Gottesdienstgemeinschaft!

Zwischen dem Evangelium, einem Teil, den Lukas als Feldrede Jesu bezeichnet, und der Faschingszeit, in der wir uns befinden, scheint mir ein eigenartiger innerer Zusammenhang zu bestehen. Die Forderungen, die Jesus an seine Zuhörer richtet, klingen, verglichen mit den bei uns geltenden Maßstäben, beinahe wie ein Scherz, ein Faschingsscherz. Viele Menschen unserer Tage nehmen diese Sätze auch gar nicht mehr ernst. Mache halten sie für weltfremd und verniedlichen ihre Aussage. So kann man doch das Leben nicht gestalten! Mit diesen Aussagen lässt sich keine Politik, kein Staat machen – so hat es vor Wer auch ernsthaft versucht, heute nach diesen Grundsätzen zu handeln, könnte zum belächelten Außenseiter werden, zu einem, der nicht ganz richtig im Kopf ist.

Denken wir uns nicht auch insgeheim: Ganz so, wie Jesus das gesagt hat, lässt es sich im Alltag nicht umsetzen!

Nehmen wir aus der Fülle der Worte Jesu nur ein paar wenige heraus!

Wie reagieren wir, wenn uns jemand handgreiflich bedroht? Was sagen wir denn unseren Kindern, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie gehänselt oder gemobbt werden? Wehr dich, schlag halt einmal zurück, dann wirst du schon den nötigen Respekt erhalten!

Ein anderes Beispiel: In der Schule habe ich nicht selten von Kindern, die gebeten wurden, jemandem einen Arbeitsbehelf oder Wasserfarben zu borgen, die Antwort gehört: Meine Eltern haben gesagt, das darf ich nicht hergeben.

Es gibt tatsächlich Dinge, die wir nur ungern herleihen oder gar verschenken würden, und falls überhaupt, dann nur einem guten Freund oder einem Bekannten, bei dem wir sicher sind, alles vollständig und unbeschädigt zurückzubekommen.

Und wenn ihr nur denen etwas leiht von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür?

Was will Jesus mit seinen harten Forderungen bewirken?

Er möchte unser Denken, unsere Grundhaltung verändern, festgefahrene lebensfeindliche Verhaltensmuster aufbrechen. Er will uns Mut machen, diesen Umgang miteinander wenigstens immer wieder zu versuchen, wohl wissend, dass wir scheitern, seinem Anspruch nicht genügen. Es geht Jesus um eine Vision, eine Alternative zur gängigen Lebensordnung, letztlich um die reelle Utopie vom Reich Gottes, ein Lebensraum der Gerechtigkeit, des Friedens und der Barmherzigkeit.

Wir sollen und dürfen es wagen, so miteinander umzugehen, weil auch Gott mit uns so umgeht. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist, so heißt es im Evangelium.

Deshalb brauchen wir auf Gewalt nicht mit Gegengewalt antworten, dürfen wir auch denen Gutes tun, die uns nicht besonders zu Gesicht stehen, sollen wir Menschen nicht verurteilen oder ausgrenzen, die anders sind und denken als wir selbst das tun.

Die Worte Jesu sind kein Faschingsscherz, auch wenn sie in unseren Tagen in manchen Ohren so klingen mögen. Sie sind, um es mit einem Bild zu umschreiben, die Medizin, die viele Krankheiten unserer Zeit heilen könnte, wenn wir sie nur regelmäßiger schlucken würden. Diese Medizin gibt es noch dazu ohne Krankenschein und gebührenfrei. Greifen wir zu! Amen.

Pfarre Pollham
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Pollham 20
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Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

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