Kirchenraum und Ausmalung
Von der anfangs im romanischen Stil errichteten Kirche gibt es einige Reste. Über die Umgestaltungen und Erweiterung der gotischen Zeit gibt es keine Dokumente. Es finden sich in und um das gotische Presbyterium etliche Zeugnisse der Steinmetzkunst jener Zeit.
Die Ausmalung der Pfarrkirche
Das Aufatmen nach dem Sieg über die Türken, der frische Lebensmut und der wirtschaftliche Aufschwung der Jahre nach 1683 führten auch bei uns zur völligen Erneuerung der Kirche, die noch vor nicht allzu langer Zeit im Stil der Renaissance gestaltet worden war. Die barocke Ausmalung wurde 1697 beendet, die Vervollständigung der Einrichtung dauerte bis etwa 1740.
Der ganze Kirchenraum wird geprägt durch die Ausmalung Giovanni Carlones, der mit seinen Mitarbeitern sowohl die Bilder als auch die Stuckmalerei angefertigt hat. Die Barockisierung ist großteils von der Familie Carlone, einem "Generalunternehmen", durchgeführt worden. Die Gestaltung der Pfarrkirche lehnt sich an die des Passauer Domes an, bringt aber auch Neues.
Das hervorstechendste Merkmal ist, dass auch der Stuck der Kirche gemalt ist (stucco finto), was es im österreichischen Raum bis zu dieser Zeit nicht gegeben hat und überhaupt eine neue Stilrichtung jener Zeit darstellt. Die Stuckmalerei Carlones imitiert aber unabhängig von genannter Entwicklung den sehr plastisch wirkenden Stuck Giovanni Battista Carlones und übernimmt auch Stuckformen Tencallas vom Passauer Dom.
In Pfarrkirchen arbeiteten die Stuckateure Giovanni Battista Carlone, Pietro Camuzzi und Lorenz Canaval und der Maler Anthonio Mazza (Annakapelle) sowie der Baumeister Anthonio Carlone.
Das romanische Bild
Auf der Nordwand des Langhauses befindet sich im 2. Joch ein 58 x 288 cm großes, auf den bloßen Stein gemaltes Bild aus der Zeit zwischen 1250 und 1290, welches das Martyrium des hl. Johannes Ev. oder des hl. Adalbert darstellt. Es wurde im Jahre 1952 entdeckt und 1993 restauriert. Unterhalb dieses Bandes fanden sich bei der Restaurierung 1993 weitere Malereien, die etwas später zu datieren sind. Sie wurden wieder zugedeckt, um besser erhalten zu bleiben und auch den Gesamteindruck der Kirche nicht zu verändern.