Errichtung der Kapelle 1694
Weil der Gegenstand der Verehrung nicht so sehr eine Marienstatue, sondern das Haus Mariens selber war, lag es nahe, dass man nicht bloß Kopien der Statue von den Fahrten mitbrachte, sondern trachtete, das Haus selber zu kopieren. Den Brauch der Kopie kannte man von den Kopien der Grabeskirche Jerusalems, die bereits üblich waren. Der Nachbau war wegen der geringen Größe des Originals (Länge 9,5 m; Breite 4,1 m; Traufenhöhe 5 m) nicht schwierig.
1622 war im nahen Thyrnau in Bayern von Urban, Freiherrn von Schätzl, eine Loreto-Kapelle errichtet worden.
Dass der bayrische Einfluss maßgeblich gewesen ist, geht aus der Verbindung der Elisabeth Thurner von Bruckberg, geb. Freiin von und zu Salburg auf Falkenstein mit dem Loreto in Landshut hervor. Nach dem Tod seiner Frau Maria von Kading zu Schönhöring ließ sich Friedrich Eckher von Kapfing in Rom zum Priester weihen. Auf der Rückreise besuchte er Loreto und brachte ein Gnadenbild mit, das nach Michael Wenig "auch in dem Heil. Hauß Loretho an dem Gnadenbild angerührt worden".
Von Loreto nahm er auch das Privileg mit, in einer Kapellen-Kopie zelebrieren zu dürfen. Nach seiner Rückkehr trat Eckher in den Kapuzinerorden ein und verkaufte sein Wohnhaus samt der Kapelle an die bereits erwähnte Elisabeth Thurner, damit sie dort ein Frauenkloster gründe. Am 14. Mai 1627 wurde die Erlaubnis zur Klostergründung erteilt. 1629 erhielt dieses Kloster Reutberg, wo bei der Loreto-Kapelle ein Kloster für Kapuzinertertiarinnen gegründet worden war, den Auftrag, zwei Schwestern zur Gründung des Klosters nach Landshut zu entsenden. Das dort errichtete Loreto-Kloster war auch das Ziel von Pilgern aus dem höchsten Adel. 1671 wurde die dortige Loretokapelle neu gebaut. Heute findet sich nur noch die Loreto-Madonna. Die Verbindung der Stifterin mit den Salburgern auf Falkenstein und Altenhof kann sehr wohl die Loreto-Idee auch bei uns zum Bau einer Kapelle geführt haben.
Mit ziemlicher Sicherheit kann man sagen, dass Pfarrkirchen kein Wallfahrtsort im herkömmlichen Sinne gewesen ist. Wohl gibt es viele Prozessionen aus den umliegenden Orten nach Pfarrkirchen, und die Pfarrkirchner gingen selber gerne wiederum in diese Orte. Eine Wallfahrt über den engen Umkreis der Kirche hinaus ist jedoch nicht feststellbar.