Mittwoch 11. September 2024

Monsignore Johannes Schlosser, 1. Pfarrer von Pfandl

 

Er wurde am 19.12.1927 als jüngstes von 5 Kindern in Liliendorf bei Znaim geboren. Seine Kinder- und Jugendzeit fiel in eine schwere, entbehrungsreiche Zeit. Bald nach seiner Geburt starb der Vater, ein gelernter Tischler. Mit vier Jahren kam der kleine Johannes in den Kindergarten. Die Chronik berichtet uns, dass er schon damals immer fröhlich war und gerne und laut sang. Beim Spielen im Freundeskreis mimte er meist den Pfarrer mit dem Hinweis, dass er einmal diesen Beruf ergreifen wolle.

Und dieser Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Er besuchte zunächst das Gymnasium in Znaim. Doch der Krieg ging auch an ihm nicht vorüber. Mit 15 1/2 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer in die Wirren mit hineingezogen. Eine Verwundung am Arm blieb ihm aus dieser unseligen Zeit.

Nach Kriegsende kam er nach Linz ins Priesterseminar. Am 29. Juni 1950 war es dann so weit: Er wurde im Dom zu Linz zum Priester geweiht. Auf seinem Primizbild steht folgender Spruch: „Mir, dem Geringsten, wurde die große Gnade verliehen, den unergründlich tiefen Reichtum Christi zu verkünden.“ (Eph.3.8.)

Sein erster Posten als Kaplan führte ihn nach St. Wolfgang, später nach Linz (Pfarre St. Michael - Bindermichl) und wieder ins Salzkammergut zurück, nach Bad Ischl. Er hatte auch die Pfarre Pfandl zu betreuen. Als die neue Pfandler Kirche fertiggestellt war, übernahm er hier die Stelle des Pfarrprovisors. Im Herbst 1959 war dann der Pfarrhof errichtet und er konnte, mit seiner Schwester Theresia als Köchin, ganz nach Pfandl ziehen. 1965 wurde Pfandl zur selbstständigen Pfarre erhoben und Johannes Schlosser der erste (und wahrscheinlich einzige) Pfarrer. Von Anfang an war er bemüht, alles zu schaffen, was für das Leben einer Pfarre wichtig ist: Der Waldfriedhof wurde angelegt, das Pfarrheim und die Friedhofshalle erbaut, die Orgel angeschafft und eine Urnenmauer am Friedhof errichtet. Und er erfüllte seine Pfarre mit Leben: Gründung der Diözesansportgemeinschaft, Jugend- und Jungschargruppen, Ministrantenlager, Winterwochen in Obertauern, Pfandler Faschinggaudi, Theatergruppe, Seniorennachmittage und -ausflüge, Kirchenchor, Pfarrfest, Maiandachten usw.

Durch seine offene, humorvolle Art war er auch bei den heimischen Vereinen anerkannt und sehr beliebt. Weiters war er lange Jahre auch Dechant des Dekanates Bad Ischl, Regionaldechant des Traunviertels, Seelsorger der katholischen Studentenverbindung “Wildenstein” sowie Kurat der FF Pfandl.

Als sich vor einigen Jahren eine schwere Krankheit abzeichnete, hat er dennoch nicht aufgegeben. Mit dem Ableben seiner Schwestern Franziska im November 2011 und Theresia im August 2012 ereilten ihn aber weitere Schicksalsschläge, von denen er sich nicht mehr erholte. So legte er am 30. September 2012 seine Hände in den Schoß und ließ sich von Gott nachhause führen.

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