Wallfahrtskirche Heiligenleithen
Wallfahrtskirche zum Hl. Leonhard
Filiale von Pettenbach, Patrozinium: 6. November
Am 5. März 1431 beurkundete Herzog Albrecht V. von Österreich dem Leonhard Meuerl auf dessen Gründe zu Ehren des hl. Leonhard eine Kapelle erbauen zu dürfen. 1467 wurde an der Kirche noch gebaut und 1499 das Langhaus fertiggestellt. Sie ist somit die älteste der 3 Kirchen in Pettenbach.
Im Turm befinden sich 3 Glocken. Am Rande einer Geländewelle situiert (daher der Name Leithn = Abhang) flankiert die Kirche den linken Taleingang des Almtales.
Flugaufnahme von Heiligenleithen
Sie ist eine einschiffige, vierjochige, spätgotische Hallenkirche mit eingezogenem Chor im 5/8-Schluss, gegen Norden mit gotischem Portalvorbau und der Gnadenkapelle Maria Einsiedeln und gegen Süden mit Portalvorbau und Sakristei.
Das die Tiefe des Raumes betonende Netzrippengewölbe wächst kapitellos aus vorgelegten Dreiviertelrund-Diensten, die im Langhaus bis an den Boden führen und im Chor in einem umlaufenden Kaffgesims enden. Die gotische Westempore ist dreiachsig hat bei der Barockisierung ihre originale Brüstung (Geländer) verloren.
Hingegen sind der gotische Emporenaufgang, die Sternrippengewölbe der Empore, die auf Pfeiler ruhen, wie der Rest eines gotischen Chorgestühls erhalten. Weiters birgt die Kirche einen Schatz aus der spätgotischen Zeit. Eine Statue des hl. Leonhard, die um 1500 geschaffen wurde.
Der neugotische Hochaltar entstand 1891, der in Gmunden bei Josef Unterberger geschnitzt wurde. Über der Predellazone mit Tabernakel erscheint im spitzbogigem Rahmen das Hochrelief des hl. Leonhard als Fürbitter der Kranken und des Viehs, angeblich mit den Zügen des damaligen Abtes Leonhard Achleuthner. Die flankierenden Reliefs zeigen den hl. Florian und den hl. Rochus (Patron der Schlosskapelle der Seisenburg). Oben erscheint in der Mitte die Hl. Dreifaltigkeit umgeben vom hl. Wendelin und von einem hl. Märthyrer mit Löwen und Schwert, dem hl. Agapitus (Patron des Stiftes Kremsmünster). Nur die Reliefs sind farbig gefasst, der Rahmen jedoch naturbelassen. Das Thema des Altars ist dem Vorgängerbild im Hochaltar nachempfunden. (Siehe Ölbild des hl. Leonhard in der Pfarrkirche)
Von der hochbarocken Ausstattung bleiben diese beiden, am gotischen Fronbogen situierten, im reichen Knorpelwerkstil gestalteten, Seitenaltäre erhalten. Sie zeigen als Hauptfiguren die hll. Benedikt und Scholastika , wobei die beiden Hauptfiguren wohl vom ehemaligen barocken Hochaltar vermutet werden.
Der rechte Scholastika-Altar zeigt die hll. Märtyrerinnen Ursula und Margaretha zu Seiten der Benediktinerin und oben die hll. Apollonia und Elisabeth von Thüringen, die das Auszugsbild der unschuldigen Kinder flankieren.
Der linke Altaraufbau (Benedikt) zeigt die hll. Wolfgang und Ulrich, oben die hll. Bischöfe Nikolaus und Blasius, während als Aufsatzbild Christus als Kreuzträger gewählt ist. Über diesem ist deutlich die Jahreszahl 1670 erkennbar.
Heute ist die Kirche eine beliebte Hochzeits- und Taufkirche. Im Wallfahrtskalender sind immer noch regelmäßige Wallfahrten zu den Bittagen im Mai, zu den goldenen Samstagnächten und natürlich rund um den alljährlich stattfindenden Leonhardiritt verzeichnet. Auch im Jahreskreis kommen immer wieder Wallfahrtsgruppen nach Heiligenleithen.
Informationen zur Kirche Heiligenleithen erteilt ihnen gerne Herr Harald Luckerbauer, Tel. 0676/84 4643 413.