Pfarrkirche Pettenbach
Pfarrkirche zum hl. Benedikt von Nursia Pettenbach
Patrozinium: 21. März
An der belebten Straßenkreuzung inmitten des Ortes liegt die im Außenbau wuchtige, aus monumentalen Quadersteinen errichtet spätgotische Hallenkirche mit Westturm. Dieser hat eine sog. achtseitige "welsche Haube". Sie wurde nach einem Brand 1677 aufgesetzt. Im Turm befinden sich 5 Glocken.
Die dreischiffige Halle von 1484 mit ihrem "Dreiparallelnetzrippengewölbe" ruht auf dünnen, achteckig konkaven Pfeilern, die zusammen mit den, im Barock ihres Maßwerkes (gotische Fenstergestaltung) beraubten, Fenstern den Gesamtraum in eine große Halle tauchen.
Der nur wenig eingezogene Chor weist ein Sternrippengewölbe auf.
Die Halle ist dreischiffig und weist auf die Steyrer Bauhütte hin. 1980 fand man Teile der barocken Bemalung im Presbyterium und im Gewölbe.
Von der gotischen Einrichtung blieb nur ein 12seitiges Taufbecken aus rotem Marmor erhalten.
Seit 1690 bestimmt der mächtige Hochaltar den Raum. Der zweigeschossige Aufbau im Triumphbogenmotiv ist in kontrastreichem Braun - Gold gehalten, von dem sich die vergoldeten Figuren plastisch abheben. Im Zentrum erscheint die überlebensgroße Figur des hl. Benedikt. Er wird von 2 hll. Bischöfen (Martin, Patron der Vorgängerkirche und Nikolaus, Patron einer Kapelle, die vorher an der Stelle der Pfarrkirche stand) flankiert. Oberhalb stehen innen die hll. Rupert und Wolfgang u. außen der hl. Florian und Erzengel Michael. Oben am gedrückten Giebel der hl. Leonhard und ein weiterer hl. Benediktiner.
Auf Konsolen seitlich des Altares stehen die hll. Petrus, Paulus, Christoph, Johannes Bapt. und ein hl. Bischof.
Der linke Seitenaltar ist der Sippe Jesu (Familie) gewidmet. Der Altaraufbau am gotischen Fronbogen (Gewölbebogen zw. Altarraum und Kirchenschiff) entspricht dem Hochaltar. In einer Nische thront die gekrönte Himmelskönigin mit dem Jesuskind (geschnitzt von Hans Spindler), die 1950 aus Heiligenleithen hierher gebracht wurde. Die weiteren Figuren der hll. Joachim und Zacharias flankieren Maria. Im Auszug (oberer Aufbau) findet man die hll. Jakobus major und minor mit Johannes Evg. in der Mitte, alles flankiert von den hll. Frauen Anna und Elisabeth. Am Giebel der Prophet Jesaja und der Apostel Judas Thaddäus, im Zentrum der Salvator mundi (ursprl. Stiftspatron von Kremsmünster).
Ebenso figurenreich ist der rechte Seitenaltar. Er ist dem hl. Josef (Mittelnische) und den 14 Nothelfern gewidmet. Auf der Leuchterbank stehen die hll. Pantaleon und Cyrakus. Die Mittelnische flankieren der hll. Blasius und Dionysus, indes im Auszug der hl. Veit von den hll. Aegidius und Eustachius innen und außen von den hll. Erasmus und Achazius umgeben. Den Giebel besetzen die "Drei hll. Madel" Barbara, Katharina und Margaretha.
Leider ist keiner der beteiligten Bildhauer archivarisch gesichert, sieht man von Hans Spindler abgesehen, der die Dreifaltigkeitsgruppe am Hochaltar geschaffen hat. Einen älteren Meister verraten die hll. Bischöfe des Hochaltars. Einen im Sinne des Thomas Schwanthaler entwickelten Stils verraten die 14 Nothelfer.
Im Presbyterium hängt das Bild des hl. Leonhard als Wundertäter, Altarbild des barocken Hochaltares in Heiligenleithen, das im Portrait Abt Alexander II. von Kremsmünster zeigt.
Die barocke Kanzel stammt aus der Ausstattungszeit um 1690 die die Figuren der 4 Evangelisten zeigt und am Schalldeckel den guten Hirten.
Gegen Norden ist die Beichtkapelle zum hl. Sebastian situiert, die einen Altar aus der Schlosskapelle von Seisenburg birgt. Der im Knorpelwerkstil gehaltene Altar aus dem 17. Jhdt. zeigt ein Ölbild mit Pestkranken und den hl. Rochus, der zur Dreifaltigkeit betet. Hier befinden sich auch 2 Etaphien (Grabplatten) der Herrschaft von Seisenburg (gest. 1659 und 1730).
Auf der Orgelempore steht eine neogotisch gehaltene Orgel aus dem Jahr 1907 vom Baumeister Breinbauer aus Ottensheim. Sie hat 2 Manuale, 21 Register und Pedal. Der damaligen Technik entsprechend wird sie pneumatisch, also mit Luftdruck gesteuert bzw. bespielt. Die Registrierung erscheint in der ebenfalls in der damaligen Zeit in Mode gewesenen "romantischen Stimmung".
Die Orgel wurde 2013 generalsaniert und von Abt Ambros von Kremsmünster neuerlich eingweiht.