Geschichte
Schon vor dem Jahr 1100 gab es die Großpfarre Pettenbach mit einer Pfarrkirche. Im Jahre 1120 errichtete der Kremsmünsterer Abt Alram eine Pfarrkirche, die dem hl. Benedikt geweiht war. Diese hatte verschiedene Vorgänger, wohl aber kaum an der heutigen Stelle. So etwa scheint eine Martinskirche auf. Der Abt beabsichtigte somit durch die abteiliche Pfarrgründung die feste Bindung der Pettenbacher Pfründe an das Stift.
1155 - 1159 kam es zur Gründung der Pfarre Viechtwang und Pettenbach verlor seine südwestlichen Gebiete.
1785 schließlich wurde mit der Gründung der Diözese Linz die Pfarre Magdalenaberg selbständig, die bisher eine Filiale von Pettenbach war.
Anfangs versahen Vikare Dienst in Pettenbach, die nicht immer Mönche des Stiftes waren, sondern Diözesanpriester. Aufgrund dessen kam es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den Vikaren und dem Stift.
Seit 1648 versehen durchgehend Patres aus dem Stift Kremsmünster die Seelsorge in Pettenbach.
1483 beurkundete der Hauptmann des Landes ob der Enns, Bernhard von Scherfenberg die Errichtung eines neuen Gotteshauses.
So kann man lesen " ... großen schadn, die dem gotshaus seit heimlicher mord prant bey nächtlicher weil ... getan". Nach einem Brand errichtete man die jetzige Pfarrkirche an der heutigen Stelle im spätgotschen Stil (siehe "Unsere Kirchen").
1431 legte man den Grundstein der zu Pettenbach gehörenden Filialkirche Heiligenleithen, die wiederum Vorgängerkirchen hatte. Diese wird dem hl. Leonhard geweiht und ist seitdem eine beliebte Wallfahrtskirche. Erste Vorgängerbauten wurden bereits im Stiftsurbaur von Kremsmünster von 1299 als "Ecclesie a purchstal" erwähnt.
1488 - 1500 wurde die ehemalige Filialkirche von Pettenbach am Magdalenaberg ebenfalls im spätgotischen Stil erbaut.
1610 verwüstete das sogenannte "Passauer Kriegsvolk" den Ort und 1626 äscherten aufrührerische Bauern den Pfarrhof ein.
1644 - 80 errichtete man den Pfarrhof an heutiger Stelle. 1731 abgebrannt, baute man den Pfarrhof wieder auf. Für den Wiederaufbau wurde vom oberösterreichischen Architekten Jakob Michael Prunner ein Plan erstellt. Dieser wurde aber nicht ausgeführt, da er eher einem Schloß gleich kam als einem Pfarrhof.
Um 1700 stellte man die Maria-Einsiedlen-Kapelle in Heiligenleithen fertig.
1735 entstand die Friedhofskapelle.
Am 20. Dezember 1800 belagerten französische Truppen Pettenbach.
1832 ließ Graf Sigmund Engl von und zu Wagrain, Herr auf Seisenburg, das Leonhardibründl unterhalb der Kirche in Heiligenleithen errichten.
Beide Weltkriege brachten Pettenbach und Heiligenleithen um ihre Glocken, die 1949 neu angeschafft wurden. Von den alten blieben nur das Zügenglöcklein in der Pfarrkirche und die Gnaden-Glocke in Heiligenleithen, die um 1662 gegossen wurde und somit als historisch gilt, erhalten.
1931 wurde die Leonhardiwallfahrt nach Heiligenleithen als Leonhardiritt wiederbelebt und wird bis heute jedes Jahr um den 6. November durchgeführt.
1967 entdeckte man einen Depotfund von Gold- und Silbermünzen als Andenken an den spanischen Erbfolgekrieg.
Ebenso baute man im Osttrakt des Pfarrhofes den Pfarrcarits-Kindergarten ein. Dieser stellt heute einen der größten Kindergartenbetriebe einer Pfarrcaritas in OÖ dar.
1970 wurde in der Pfarrkirche Pettenbach nach den Vorgaben den 2. Vatikanums das Presbyterium umgestaltet. 1980 die Empore umgebaut (vorher 2 Etagen) und die Kirche innen renoviert.
1988 ging man in Heiligenleithen an die Innenrenovierung, die zum 60. Leonhardiritt abgeschlossen war.
In den letzten Jahren erlebte das Leonhardibründel eine wahre Renaissance. Vom Leonhardirittkomitee wurden die Brücke über den Sausbach und die Wege zum Bründl erneuert und ein Parkplatz angelegt und bietet somit eine optimale Infrastruktur, der den Besuch des Bründels zu einem Erlebnis macht.
Im Jahr 2006 wurde in die nicht mehr genutzten ehemaligen landwirtschaftlichen Räume des Südtraktes des großen Pfarrhofgebäudes das neue Pfarrzentrum eingerichtet.