I. Geschichte
„Ostermuntingin“ wird urkundlich schon um die Mitte des 8. Jahrhunderts erwähnt. Erst befand sich hier ein agilofingischer, dann ein karolingischer Wirtschaftshof. Die fränkischen Könige hielten sich des Öfteren im Weilhartsforst zu Jagden auf und stellten hier auch Urkunden aus, so „ad Ostarmuntigon“ im Jahre 777. Dieses „Ostarmuntigon“ wird dabei als „villa regia“ bezeichnet.
1041 übergab Kaiser Heinrich III. den Hof Ostermundigen, der zuvor unter anderem auch der Heilgen Kaiserin Kunigunde von Bamberg gehört hatte, der Freisinger Kirche, die aber diesen Besitz anscheinend nicht halten konnte oder wollte. Denn schon bald dürfte dieser Hof, zu dem der ganze Obere Weilhartsforst gehörte, als Lehen an die Grafen von Burghausen und endlich ans bayerische Herzogshaus gekommen sein. Ab dem 14. Jahrhundert lautet der Ortsname meist „Ostermüting“. Wie beim gesamten südlichen Weilhartsgebiet dauerte die politische Zugehörigkeit Ostermiethings zu Bayern bis 1779, die kirchliche zur Erzdiözese Salzburg bis 1787.
Infolge der Abtretung des bayerischen Innviertels an Österreich 1779/80 und der Kirchenpolitik Kaiser Josefs II. kam Ostermiething als Dekanatssitz zur neuen Diözese Linz. Die bisher zur Pfarre gehörigen Filialkirchen in Tarsdorf, Haigermoos und Franking wurden zu selbständigen Pfarren erhoben.
1791 wurde die Pfarre Ostermiething dann der Zisterzienserabtei Raitenhaslach bei Burghausen inkorporiert, um dieses bayerische Kloster für die zahlreichen an Österreich verlorenen Besitzungen im Innviertel zu entschädigen. Mit der Aufhebung der Abtei im Jahre 1803 wurde dies jedoch gegenstandslos.