V. Ausstattung im Langhaus
Seitenaltäre
Unter den vier uneinheitlichen Altären der Seitenkapellen ragt aufgrund seiner Pracht und Qualität der Marienaltar rechts vorn heraus. Dieses ausgezeichnete Werk des späten Rokoko wurde 1765/66 von dem bedeutenden Tittmoninger Bildhauer Johann Georg Itzlfeldner geschaffen und vom Maler Johann Martin Seltenhorn gefasst. Es umschließt unter einem von Engeln gebreiteten Baldachin eine spätgotische Statue der Muttergottes mit dem segnenden Jesuskind auf dem Arm (um 1510). Zu ihren Füßen kniet mit seinem Skapulier der hl. Simon Stock. An den Seiten sind die Pestheiligen Sebastian und Rochus, am Auszug die hl. Mutter Anna und der Nothelfer St. Erasmus dargestellt.
Der wie die übrigen drei (relativ schmucklos-streng wirkenden) Seitenaltäre erst später entstandene Leonhardialtar links vorn zeigt im barocken Hauptbild den hl. Leonhard, in der Glorie über Vieh und Gefangene schwebend, als deren Schutz er angerufen wird. Das Auszugsbild präsentiert den hl. Nikolaus. Die hierfür viel zu zierlichen Rokokostatuetten daneben stellen die Bauernpatrone Isidor und Notburga dar und stammen aus einem anderen Zusammenhang.
„Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, da ist er Mensch!“ Joh 19,5
Hervorzuheben ist auch das Gemälde von 1710 am zweiten Seitenaltar rechts. Dargestellt ist dieEcce-homo-Szene, in der der gegeißelte und mit Dornen gekrönte Jesus von Pilatus dem Volk gezeigt wird. Aus dem späteren 18. Jahrhundert stammen die Statuetten der hll. Katharina und Margareta im Auszug. Sie flankieren das Gemälde mit der Enthauptung der hl. Barbara.
Der wohl um 1800 (noch im Zopfstil) geschaffene Familienaltar in der zweiten Kapelle links zeigt im spätnazarenischen Altarblatt von 1891 die Hl. Familie (Josef, Maria und Jesusknabe). Im Auszugsbild erscheint auf Wolken der hl. Antonius von Padua mit dem Jesuskind im Arm. Die beiden seitlichen Rokokofiguren repräsentieren den hl. Pantaleon, einen der Vierzehn Nothelfer, und den hl. Florian, Beschützer in Feuersgefahr.
Glasgemälde im Langhaus
Aus Anlass des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. und des 50-jährigen Priesterjubiläums von Pabst Pius X. erhielt die Kirche im Jahre 1908 zwei Glasgemälde in gemäßigtem Jugendstil (Verkündigung an Maria, Geburt Christi). Dem folgten bis 1935 weitere Glasgemälde-Stiftungen.
Weitere Bildwerke
Eine Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind aus dem Jahre 1680 ist neben dem linken Seiteneingang aufgestellt. - Unter der Empore und im Chor sind achteckige Apostelbilder des späten 17. Jahrhunderts zu sehen, die zusammen mit den Gemälden Jesu und seiner Mutter Maria vermutlich die Brüstung der Orgelempore zierten, bis diese im 18. Jahrundert erneuert und stuckiert wurde. - An Wänden und Pfeilern reihen sich die 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu (von der Veruteilung durch Pilatus bis zur Grablegung), volkstümliche Gemälde des 18. Jahrhunderts.
Taufstein
Der vierzehneckige Taufstein aus rotem Scheckmarmor mit profiliertem Fuß neben dem Marienaltar stammt aus der Spätgotik (um 1465) und zeigt das Wappen des damaligen Pfarrers Taubenprunner. Die Figurengruppe der Taufe Christi durch Johannes wurde samt der Holzkuppel erst im 18. Jahrhundert aufgesetzt.
Orgel
Der Prospekt wurde 1843 von Louis Mooser in Salzburg geschaffen (aber erst 1849 gefasst) und hat die hierfür seltene Form einer griechischen Tempelfront mit vier kannelierten ionischen Säulen und einem flachen Dreiecksgiebel (mit Uhr); in die geschwungene Emporenbrüstung hingegen ist ein barockisierendes Rückpositiv eingefügt.
Schon 1911 war die Orgel als unbrauchbar beurteilt worden, so dass das Bischöfliche Ordinariat 1919 die Anschaffung einer neuen Orgel bewilligte. So baute in das vorhandene Gehäuse die Orgelbauanstalt Hans Mertel und Max Dreher eine pneumatische Orgel mit 21 Registern ein. Die Kollaudierung erfolgte am 25. April 1920. Im Jahre 1992 fügte dann Orgelbaumeister Fritz Mertel, Salzburg, eine rein mechanische Schleifladenorgel mit 21 Registern in das von Karl Feldhüter restaurierte Gehäuse.