In memoriam Alt-Bischof Reinhold Stecher (1921-2013)
"In meinem langen Leben ist diese Erde kleiner geworden, viel kleiner geworden. Durch die heutige Mobilität der Menschen, durch die Kommunikationsmöglichkeiten, die es in meiner Kindheit ja nicht annähernd gegeben hat, ist diese Welt zusammengerückt. Mir kommt vor, es ist heute alles global geworden. Die Gewissenslosigkeit ist global, aber ich muss sagen, die Liebe ist auch global geworden - und das ist das Schöne. Das sind die Dinge , die mich bewegen, wenn ich an das Wort ERDE im Großen denke."
Alt-Bischof Reinhold Stecher in der ORF-Sendung "Kreuz & Quer" vom 29. Jänner 2013.
Von 1981 bis 1997 leitete Bischof Reinhold Stecher die Geschicke der Diözese Innsbruck. Er sprach sich für ein Diakonat von Frauen und gegen das Pflichtzölibat aus. In einem "Brief an den Papst" gegen Ende seiner Amtszeit kritisierte er die mangelnde Wertschätzung der Laien. Rom habe das Image der Barmherzigkeit verloren und sich das der repräsentativen Herrschaft zugelegt.
Unkonventionell, volksnah, ausgestattet mit feinsinnigem Humor, einer großen Liebe zu den Bergen, einem großen Sinn für Ästethik und viele Sprachen sprechend (u.a Aramäisch): So wird uns Alt-Bischof Stecher in Erinnerung bleiben. Seine Ideen & Visionen werden von vielen Christen in ganz Österreich weitergetragen. (mf)
"Das ist sicher die vornehmste Aufgabe der Kirche: Dass Menschen die Heimat in Gott finden. Man kann nur hoffen, dass es uns trotz unserer menschlichen Unzulänglichkeiten hie und da gelingt. Augustinus sagte: Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir."