Kindermette
Diese Geburt verlangt vieles. Die unwahrscheinlichsten Dinge müssen den Weg zueinander finden: Gott, der Retter und Herr, und das hilflose neugeborene Kind. Ereignis, auf das Jahrtausende warteten, und Höhle und Ausgestoßen-Sein. Geburt im wahrsten Sinn des Wortes: Ausbruch aus Höhle und Dunkelheit, Aufbruch aus dem Ausgestoßen-Sein in die rettende Gemeinschaft mit Gott.
Der wirkliche Gott ist wirklicher Mensch. Er stellt sich in seiner Geburt auf unsere Seite.
Die Hirten machten sich auf den Weg. Und dieser Weg wird ihre „Geburt“. Sie finden zwar nur Maria und Josef, ein schlichtes Ehepaar, und ein Kind, aber ihre Augen gehen ihnen auf, und diese schlichten Arbeiter vom Felde erkennen die größeren Zusammenhänge und die weiteren Horizonte. Sie brechen aus den Höhlen ihrer Begrenztheit aus und erleben mit dem Kind die große Geburt. Sehen und Hören kommen in diesem Ereignis zur Einheit und zeigen bereits deutlich die sich stets wiederholende Geburt aus dem Glauben. So können und müssen die Hirten die Botschaft der Engel fortsetzen. Sie kehren zu ihren Herden zurück und loben Gott. Sie waren andere Menschen geworden, verwandelte. Sie sahen nicht nur eine Geburt, sie erlebten eine.
Mit der Geburt Jesu müssen wir aufstehen, wie die Hirten damals, und uns in den Reichtum Gottes führen lassen. Unser Leben erhält durch diese weihnachtliche Geburt die größeren Horizonte. Geburt bedeutet immer Leben. Weihnachten ist Leben, unser Leben. Darum ist Weihnachten immer, an jedem Tag. Fürchtet euch nicht! Sie ich bringe euch große Freude, die allen gilt: Heute ist der Retter geboren, Gott als Mensch! Mit ihm geschieht Geburt, Aufbruch zu größeren Weiten!
(Aus ferment 1975)
(Text: Pfarrer Markus Menner)
Herzlichen Dank an unser Fotografenteam:
Arnold Rusch
Siegfried Holzner
Franz Renzl
Katja Häusler
Maja Landis
Eva Eder