Roratemesse zu Maria Empfängnis
"Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen!" – voll Hoffnung richtet sich in der Adventszeit der Blick mit den Worten des Propheten Jesaja auf die Erlösung: "Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor!" (Jesaja 45, 8)
Rorate-Messen als morgendliche oder abendliche Werktagsmessen haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Wann genau, ist nicht mehr genau festzustellen; mindestens bis ins 15. Jahrhundert geht der Beginn der Tradition zurück, die ursprünglich Messen an Samstagen der Adventszeit als Votivmessen zu Ehren Marias vorsah. Als Evangelium diente die Verkündigung des Herrn aus dem Lukasevangelium, in dem der Erzengel Gabriel Maria die Geburt Jesu ankündigt – daher stammt, befördert durch die Verwendung der liturgischen Farbe Weiß, auch der alte Name "Engelamt".
Schon der Eingangsvers, "Taut, ihr Himmel", verweist dabei auf die Menschwerdung Gottes, die der Engel Maria verheißt. Die Erde, von der Jesaja hofft, dass sie sich öffnen möge, ist ein mütterliches Bild: "Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben." Die Hoffnung des Propheten wurde wahr im Ja Marias zum Willen Gottes, seinen Sohn zu empfangen, und so findet die Rorate-Messe ihren Platz in der Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu.
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