Pfarrwallfahrt 2023
Mit dem Auszug aus dem Hotel, in dem wir drei Nächte mit hervorragendem Service und besten Speisen betreut wurden, ist der letzte Tag unserer Reise angebrochen.
Um 09:30 war eine hl. Messe in der „super-modernen“, erst 2000 durch Diözesanbischof Dr. Kurt Kren geweihten Milleniumskirche St.Pölten-Stattersdorf, angesagt.
Der erste äußere Eindruck hatte alles andere als eine Kirche, hinter diesem “Rundbau“ vermuten lassen. Wäre da nicht der Glockenturm gewesen. Aber beim Betreten dieser Kirche wurde sofort spürbar, dass selbst dieser „super-moderne“ Kirchenraum, seine Wirkung nicht verfehlte.
Aber natürlich ganz anders als die fünf Kirchen in den Vortagen, in den Baustilen Barock, Romanisch und Jugendstil. Erst durch eine kurze Einführung durch unseren Herrn Pfarrer, wurden Dinge sichtbar, die einem bei oberflächlicher Betrachtung verborgen geblieben wären.
So z.B. das Auferstehungsfenster. Um das Kreuz wird ein Herz angedeutet, das von einer Lanze durchbohrt wird. Aus der Herzwunde fließt Blut und Wasser in das darunter befindliche Taufbecken.
Der Überfluss des Wassers (alles aus Glas) ergießt sich weiter im gesamten Altarraum. Die feierliche Messfeier endete mit einem Gruppenfoto im symbolträchtigen Altarraum, der nur aus den drei vom Künstler verwendeten Materialien, Holz, Glas und Marmor besteht.
Im Gegensatz zum gesamten Kirchenraum, waren für Manche die Schmelzglasbilder des Kreuzweges, etwas gewöhnungsbedürftig. Zum Abschied wird uns noch voller Stolz, das neue Pfarrheim (mit Schiebewand) vorgeführt. Markus empfahl den Damen, bei der nächsten Pfarrwallfahrt der Pfarrgemeinde Stattersdorf, auch uns in Ostermiething, einen Besuch abzustatten. Schaumaramoi.
Nächster und letzter Programmpunkt war die Stadtführung durch St. Pölten. Schon beim „Inkassovorgang“ deutete sich an, dass der „Mützenmann“ (unser Stadtführer) nicht nur fundiertes Wissen, sondern auch jede Menge Humor besaß.
Dieser wurde bei seinen witzigen „Führungsgeschichten“ mehrfach durch lachende Gesichter bestätigt. Die eisige Kälte wurde allmählich von der Sonne verdrängt und auch wir, vom Baulärm am Marktplatz, in das von außen gesehen, „unscheinbare Kircherl“. Unscheinbar deshalb, weil nach einem verheerenden Großbrand 1512, der Nordturm abgetragen und nicht mehr aufgebaut wurde. Dafür umso prachtvoller das Innere „des vermeintlichen Kirchels“, dessen frühbarocke Innengestaltung, aber nicht „das Kircherl“, sondern das Innenleben des prachtvollen Doms zu St. Pölten zeigte. Dieser wurde, nach einem zweiten Brand 1621 von Jakob Prandtauer, Joseph Muggenast und Daniel Gran barockisiert.
Die überwältigenden Deckenfresken stammen vom „Gran-Schüler, Thomas Friedrich Gedon. Die Lichtkuppeln, der prunkvolle Hochaltar von Jakob Prandtauer (1722) mit dem Altarbild „Mariae Himmelfahrt“ aus dem Jahre 1658, waren der krönende Abschluss dieser „Kurzführung“. Mit Besichtigung der Bischofsgruft, in der u.a. die Diözesan-bzw. Weihbischöfe, Krenn und Fasching beigesetzt sind, machten wir Platz für die zweite Gruppe. Beeindruckt vom krassen Gegensatz zur Kirche von heute Morgen, haben wir nach drei Tagen Regenwetter, endlich auch wieder das Licht der Sonne genießen dürfen, sowie auch den Rest unserer Stadtführung.
Mit immer wieder neuen lustigen „Gschichtln“ war auch Diese, sehr kurzweilig am Hauptplatz vor der Dreifaltigkeitssäule zu Ende. Nach so viel geistiger Nahrung, verlangte auch unser Körper nach Stärkung, was Ihm auch umgehend gewährt wurde.
Nur mehr ein kurzer Fußmarsch durch die „Dauerbaustelle Stadtplatz“ und schon standen die Tore des Busses offen, um uns für die Rückreise aufzunehmen. Nochmals vorbei am Stift Melk, einem Abschied von der letzten Flasche Spezialwein aus Heiligenkreuz, kündete der Blick auf den Traunstein, nun wirklich das „nahe Ende“ unserer 13. Pfarrwallfahrt an.
Ein herzlicher Dank an unseren Herrn Pfarrer Markus Menner, für seine vielen Erläuterungen im humorvollen Doppelspiel mit Jugendbetreuer Simon.
Danke auch an unseren Chefpilot Walter, der anscheinend die Fähigkeit besitzt, die Busbreite den äußeren Gegebenheiten anzupassen und uns trotzdem nach ca.1000 Km, wohlbehalten wieder zu Hause abzuliefern. Danke auch an alle „Mitgereisten“ für das freundschaftliche Miteinander und die lobenswerte Disziplin.
Für alle die nicht mit dabei waren, bzw. nicht dabei sein konnten, nur Eines: Egal wie lang ich meinen Bericht auch gestaltet hätte, es hätte niemals auch nur annähernd das von uns Gesehene, Gehörte und Erlebte, wiedergeben können. Da gibt es nur Eines, einfach beim nächsten Mal, selbst mit dabei zu sein.
Hannes Hohengassner
Bilder und Texte dieser Pfarrwallfahrt verdanken wir allesamt Hannes Hohengassner; sie wurden liebevoll eingestellt von Maja Landis