Oberkappler Pfarrorganist: Herr Erwin Schlager
Diese Zeilen sollen den Blick und die Wertschätzung auf unseren Organisten richten, der Messe für Messe auf der Orgelbank sitzt und den Gemeindegesang begleitet.
Das Orgelspiel bedarf einer gewissen Übung, egal ob es im Sommer im Kirchenraum angenehm kühl ist oder ob es im Winter so kalt ist, dass die Finger nahezu zu Eiszapfen werden.
Denn die Orgel spielt sich nicht von allein, sondern da sitzt ein Mensch, der nach dem sonntäglichen Erwachen vielleicht noch etwas mit dem Schlaf kämpft, der den näher rückenden Heiligen Abend mit seiner Familie nicht so verbringen kann wie er will, sondern mit den Händen auf Manualen tanzend, alle Register ziehend, Pedale tretend die Geburt des Herrn feiert.
Es ist auch eine ordentliche und benzinfressend teure Herausforderung, das Privat- und (Linzer) Berufsleben mit den kirchlichen Gegebenheiten in Oberkappel zu arrangieren. Es sollte so sein, dass es entschädigend wirkt, wenn unser Organist während des Spiels zuweilen erlebt, wie man beim Musizieren in andere Sphären und Welten eintaucht und damit eine gar nicht so geringe Zuhörerschaft zu begeistern und zu beseelen vermag.
Weil wir das Orgelspiel im Gottesdienst zwar viel hören, aber selten den Menschen dahinter sehen, hat es der Organist ein bisschen schwerer als andere, wahrgenommen zu werden: der Pfarrer, die Ministranten, der Kommunionhelfer, der Mesner, der Lektor sind für den Messbesucher sichtbar, der Organist ist auf der Orgelempore fast versteckt. Vielleicht sollte man am Ende der Messe doch mal einen Blick zur Orgel riskieren?
Für unseren Organisten wäre es außerdem wohltuend und motivierend, wenn die Messbesucher beim Auszug des Priesters nicht gleich die Kirche verlassen, sondern noch der Orgel lauschen würden. Und wie groß ist die Freude, wenn der Organist dann und wann zu hören bekommt, dass sein Tun in die Herzen und Seelen der Menschen eindringt. Wie wär's mit einem Lob gleich beim nächsten Messbesuch?
Dieser Text wurde auf unseren örtlichen Organisten abgestimmt. Der Originalartikel, der den Dienst (und damit Freud und Leid) der Organistinnen und Organisten beschreibt, stammt vom Stefanie Petelin und befindet sich auf der Webseite der Diözese Linz.
Insbesondere wird auf die Seiten des Konservatoriums für Kirchenmusik aufmerksam gemacht.