Die Sendung der Kirche geht weiter

Anápolis, 23. November 2020 

  Liebe Freunde, Wohltäter und Förderer!

       Am Ende dieses extremen und unvorstellbaren Jahres melde ich mich aus dem fernen Brasilien bei Euch zu Wort. Wir alle haben sicherlich viel durchgemacht, und zum Teil befinden wir uns auch noch in schwierigen Situationen.

       Aber wir haben dadurch auch einiges gelernt, was wir vorher vielleicht nur theoretisch wussten: dass wir eine einzige, grosse Menschheitsfamilie sind und einander brauchen, dass wir mehr als je die Segnungen der Kirche und den Beistand Gottes nötig haben, aber auch dass wir weiterhin unsere Sendung in der Familie, Kirche und Welt erfüllen müssen.

       So geht auch hier die Sendung der Kirche weiter. Ich stehe seit 2018 der Pfarre “Divino Pai Eterno” (Gott Vater) vor, und begleite geistlich die Jugend der Diözese sowie eine katholische Volksschule, die seit 2006 über 1000 Kinder aufs‘ Studium und Leben vorbereiten durfte.

       In diesem Jahr war natürlich alles anders: die hl. Messen wurden nie ausgesetzt, aber wegen der Pandemie vervielfacht (9 Messen an jedem Wochenende); die Hausbesuche wurden mehr; der Beistand für die Armen (auch als Folge der Pandemie) wurde intensiver. 8 Pfarrangehörige haben wir wegen der Covid19 verloren, in der ganzen Stadt Anápolis waren es etwa 360. Ihr könnt Euch vorstellen, wie die seelsorgliche Begleitung in diesen Fällen schwierig und anspruchsvoll war!

       Das völlig andere und neuartige Alltagsleben machte es auch nötig, viel mehr in den sozialen Netzwerken präsent zu sein; so machten wir unzählige Videos, Audios, digitale Rundbriefe usw. In diesem Jahr hatten wir Priester und Missionare zwar anders, aber viel mehr und intensiver zu wirken!

       Unsere Pfarrschule, von der ich Euch schon öfter berichtete, konnte nun endlich einen grossen Sprung nach vorne tun: durch einen Vertrag (convênio) mit der Stadtregierung übernimmt diese die Bezahlung der Lehrer, während wir weiterhin 100% kirchlich und katholisch sind. So konnten wir das erforderliche Schulgeld stark senken, und die Schülerzahl stieg auf über 400 (im neuen Schuljahr 2021)! Gott sei Dank dafür, denn diese Art des Apostolats ist so wichtig, dass das II. Vatikanische Konzil diesem Thema sogar ein eigenes Dekret gewidmet hat!

       Nun bitte ich Euch also im Namen des Bischofs und dieser unserer schon stadtbekannten Schule um eine grosszügige Spende, damit wir unsere Schulden bezahlen und einige strukturelle und pädagogische Verbesserungen vornehmen können. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders der Missionsstelle der Diözese Linz danken, die es uns durch einige Zuschüsse ermöglichte, einen neuen EDV-Raum einzurichten und den Eingangsbereich neu zu gestalten! Am Ende findet Ihr die Daten des Spendenkontos. Herzlichen Dank und ewiges Vergelt’s Gott jedem einzelnen Spender und Wohltäter!

       So bleiben wir über den Glauben und das Gebet, über die tätige Nächstenliebe und persönlichen Kontakt (bald auch wieder mit Heimatbesuch!) weiterhin verbunden. Ich schicke ein paar Fotos, die, so hoffe ich, für sich sprechen und ein visueller Gruss an Euch alle sind.

       Ich wünsche Euch noch von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest, das sich schon nähert; möge unser Herr Jesus Christus in diesen schwierigen Zeiten immer bei Euch sein, vor allem Bösen bewahren und viel Zuversicht schenken!

       In tiefer Dankbarkeit und mit herzlichem Gruss an jede und jeden einzelnen, in der Liebe Christi verbunden, Euer Pe. Walter M. Trautenberger

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(ar) 04.12.2020