Mutmacher Pater Gabriel, Pfarrer in Nußbach
Ich komm, weiß nicht woher.
Ich bin und weiß nicht wer.
Ich gehe, weiß nicht wohin,
mich wundert`s, dass ich fröhlich bin.
Diese Verse, nach einer mittelalterlichen Handschrift aus der Gegend um Salzburg, begleiten mich seit meinen ersten Gymnasialjahren.
Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?
Unser Religionslehrer hat diese Fragen immer die Grundfragen betitelt.
Man kann sie, wenn man will zusammenfassen zu einer Frage:
Was ist der Sinn meines Lebens, oder anders ausgedrückt: Wozu bin ich auf Erden?
Die Antwort der Kirche ist ganz einfach und doch so tief: Ich bin auf Erden, um Gott zu erkennen, ihm zu dienen und zu lieben und einst ewig bei ihm zu sein.
Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens?
Es ist klar. Wir Menschen sind uns selber oft ein großes Fragezeichen.
Es wäre kein Wunder, in all der Unruhe und alle den Umtriebigkeiten in unserer Zeit.
Wer bin ich? Das was andere mir sagen, oder sich sogar von mir erwarten?
Ganz gleich, welche Antwort wir in unserem Leben finden.
Wer ich auch bin? Woher ich auch komme? Wohin ich auch gehe?
Ich weiß, dass Gott mich kennt und mich bei meinem Namen nennt.
Das genügt und mit dem will ich mich bescheiden.
Denn so steht es beim Propheten Jeremia:
Ich habe dich erwählt und dich nicht verschmäht.
Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir;
hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. ( Jes 41,9f )
Diese Zusage Gottes gilt jedem Geschöpf.
Es macht mir Mut mein Leben zu leben und jeden neuen Tag, der mir noch bleibt, als ein kostbares Geschenk aus seiner guten Hand anzunehmen.
Dann muss es auch heißen:
Ich komm und weiß woher.
Ich bin und weiß auch wer.
Ich gehe, weiß auch wohin,
mich wundert`s, dass ich traurig bin.