Gedanken zum Tag von Pfarrer Maximilian
Predigt Dritter Adventsonntag, 15.12.2024
Perikopen: Phil 4,4-7 Lk 3,10-18
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Sparen ist angesagt, so hämmern es uns die Medien immer und immer wieder ein. Der Staat muss sparen, die Kirche muss sparen, die Gemeinden müssen sparen. Der Gipfel des Wohlstandes ist überschritten. Ja, die Lage ist ernst, die vermeintlich selbstverständliche Sicherheit ist einer gewissen Unsicherheit gewichen. In die Höhe schnellende Preise brachten vielleicht manche Menschen an den Rand der Verzweiflung, auch wenn man es bei der Beobachtung des Konsum-, Urlaubs- und Gastronomieverhaltens der Menschen nicht gleich vermuten würde. Auch Energiesparen ist angesagt, natürlich auch im Stromverbrauch. Man überlegt daher mittlerweile in vielen Städten, auf die öffentliche Advent- und Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten oder sie zumindest drastisch einzuschränken. Was für die einen ein konstruktiver Vorschlag ist, das sehen andere mit blankem Entsetzen. Für manche bricht eine Welt zusammen, so scheint es. „Ein Advent ohne Weihnachtsbeleuchtung - nein, das geht gar nicht!“ „Wie soll denn da eine Weihnachtsstimmung aufkommen?“ Ja, wie soll eine Weihnachtsstimmung aufkommen, wenn das „Zentrale“ an Weihnachten die Beleuchtung ist, müssen wir uns wohl fragen. Ein ungewöhnlicher Gedanke dazu: Versuchen wir mit den vielen glitzernden Lichtern in den adventlichen Einkaufsstraßen vielleicht letztlich nur, eine tiefe Dunkelheit in uns zu überdecken? Hektische Betriebsamkeit in den Einkaufstempeln, akustische Berieselung mit weihnachtlichen Evergreens sowie Glühwein und Punsch an allen Straßenecken lassen den Gedanken an eine innere Leere gar nicht erst aufkommen, oder überdecken ihn zumindest, ja und werden dann sogar als perfekte Einstimmung auf Weihnachten beworben. Auf Weihnachten muss man sich jedoch nicht einstimmen, sondern vorbereiten. Stellen wir uns zum Beispiel einmal unser schönes Linz ganz ohne Weihnachtsbeleuchtung und Beschallung vor. Es wäre so dunkel, dass wir auf einmal wieder die Sterne am Himmel sehen könnten. Und wenn wir genau hinsehen würden, dann könnten wir unter den vielen Sternen auch den „Stern von Bethlehem“ erkennen, der uns den Weg zur Krippe zeigen will. Und ganz still wäre es. So still, dass wir sogar Maria hören könnten, die dem kleinen Jesus ein Wiegenlied singt. Und dann stimmen auch die Engel in den Gesang Marias mit ein: „Gloria in excelsis Deo“ singen sie - „Ehre sei Gott in der Höhe“ Und, meine lieben Brüder und Schwestern, wenn man das Ganze jetzt noch mit jenem Tipp verknüpft, den Johannes der Täufer im Evangelium gibt: „Seid ehrlich, seid rechtschaffen, seid zufrieden,“ dann müsste das für heute eigentlich reichen. Amen.