Gedanken zum Tag von Pfarrer Maximilian
Predigt Vierter Adventsonntag, 24.12.2023
Perikopen: Röm 16,25-27 Lk 1,26-38
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Wieder stehen wir vor Weihnachten, der Feier der Geburt unseres Erlösers. Heute steht es nicht mehr vor der Tür, es kommt quasi schon fast herein und wartet auf unser bereites Herz. Auch wenn die hellen Tage immer kürzer werden, sollten wir uns von der Dunkelheit der Welt nicht einschüchtern lassen. Das sagt uns beispielsweise der Adventkranz, der uns begleitet hat, und wo es sich, zumindest dort, wo man rein wirtschaftlich denkt, heuer fast nicht auszahlt die vierte Kerze zu entzünden. Wir wollen damit Licht in Dunkel bringen. Zuerst kämpft da eine einzige Kerze gegen Dunkelheit. Dann wird es von Sonntag zu Sonntag immer heller, bis schließlich auch die vierte Kerze brennt. Das ist nun alles, was er zu bieten hat, der Adventkranz. Schon heute wird er bei vielen seine Aufgabe erfüllt haben und er wird schließlich weggeworfen. Er war ja nur eine Art Wegweiser. Er wollte uns hinführen zum Licht der Krippe in Bethlehem. Dem Adventkranz wird der nächste Bote folgen, der vielleicht in manchen Häusern schon aufgestellt ist. Ein Baum wird es sein. Ein Baum mit noch viel mehr Kerzen. Aber auch ihm steht dasselbe Ende bevor wie unserem Adventkranz. Aber was bleibt, ist das Licht von Bethlehem, das seit seinem Aufleuchten in der Krippe nie mehr aufgehört hat, die Welt zu erhellen. Auf den ersten Blick könnte uns das Schicksal des Adventkranzes ein wenig traurig stimmen. Ich stelle mir nämlich die Frage: Sind nicht auch wir Christen heute solche Boten, die da und dort ein Licht anzünden, damit das Licht der Krippe sich in unserer Umgebung widerspiegeln kann? Was geschieht schlussendlich mit uns, wenn wir unsere letzte Kerze entzündet haben? Was bleibt, wenn wir alles aufgeboten haben, was wir zu bieten hatten? Erwartet uns das gleiche Schicksal wie dem Adventkranz? Werden auch wir weggeworfen wie altes, dürres Reisig? Ich bin fest davon überzeugt: Jedes unserer Lichter, das wir in die Welt gebracht haben, ist nicht unwiederbringlich verloren. Vielmehr ist alles Gute, das von uns ausgeht, unverlierbar in Gott geborgen. Wenn ich an das Schicksal denke, das uns Christen einmal erwartet, dann sehe ich vor mir zuerst ein unendlich großes Lichtermeer. Und wenn ich Gott nach dem Ursprung all dieser Lichter fragen werde, wird er mir antworten: Das sind eure Lichter. Es sind die Lichter, die die Menschen füreinander entzündet haben. Mit jedem guten Wort und jedem guten Werk. Diese Lichter führen dich jetzt nach Hause. Es ist gut zu wissen: Nichts ist unwiederbringlich verloren. Alles ist unwiederbringlich geborgen bei Gott.
Liebe Brüder und Schwestern!
Das Ja-Wort Mariens, das wir an diesem Sonntag noch einmal gehört haben, ermöglicht, dass Gott als Licht in dieser Welt gekommen ist. Ob es nun die Lichter des Adventkranzes oder des Christbaumes sind, ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass wir Lichter entzünden. Auch wenn es nur kleine sind, soll uns das nicht entmutigen. Dem Herrn sind in seinem irdischen Leben auch nur kleine lichter geblieben. Aber auch die bringen Licht ins Dunkel. Und unsere kleinen Lichter, stehen immer für einen Neuanfang im Guten, und sind bei Gott sicher nicht verloren. Amen.