Rainald, Sohn des Grafen Milo von Bar, dem heutigen Bar-sur-Seine, stammte aus hohem Adel. Auf Vorschlag des hl. Bernhard (Gedenktag 20.8.) wurde er 1133/34 der vierte Abt in Clairvaux im heutigen Longchamp-sur-Aujon. Er wirkte an der Erarbeitung der neuen Regeln mit und erreicht die Versöhnung Bernhards mit Petrus Abaelard.
Rainald starb während einer Visitationsreise.
Hl. Adelheid
* 931, Burgund, Frankreich
† 16. Dezember 999, Frankreich
Deutsche Kaiserin, Klostergründerin
Adelheid war die Tochter des Königs Rudolf II. von Burgund. Nach dem Tod ihres Vaters heiratete der König der Lombardei Adelheids gerade verwitwete Mutter und verlobte Adelheid mit seinem Sohn Lothar, 947 heiratete Adelheid König Lothar II. von Niederburg und Italien. Lothar wurde 950 vergiftet, der vermutliche Mörder Berengar II. machte sich zum König und forderte Adelheid auf, die Frau seines Sohnes Adalbert zu werden. Als sie sich weigerte, beraubte er sie, setzte sie in Garda gefangen und misshandelte sie. Ein Priester Martin befreite sie durch einen unterirdischen Gang, versteckte sie zusammen mit ihrer kleinen Tochter Emma im Wald und ernährte sie mit im See gefangenen Fischen.
Alberto Uzzo holte sie dann auf sein Schloss in Canossa. Auf seinem ersten Italienzug 951/952 brachte der Deutsche Kaiser Otto I. Oberitalien unter seine Herrschaft, vermählte sich in zweiter Ehe an Weihnachten 951 mit Adelheid und erhielt damit die rechtmäßige Herrschaft über Oberitalien. Adelheid kehrte an seiner Seite nach Deutschland zurück. 962 fand in Rom die Kaiserkrönung des Paares durch Papst Johannes XII. statt. Als deutsche Kaiserin und burgundische Prinzessin öffnete sie der clunyazensischen Klosterreform in Deutschland die Türen. Als 973 ihr Mann starb, übernahm sie die Regentschaft für den jungen Otto II.; auf Betreiben von dessen junger ehrgeiziger Frau Theophanu, einer griechischen Prinzessin, wuchs der Widerstand gegen Adelheid, vor allem gegen ihre fromme Freigiebigkeit.
Adelheid zog sich wieder nach Burgund zurück und gründete in der Folge mehrere Klöster. Es folgte die Versöhnung mit dem Sohn, danach einige glanzvolle Jahre in Italien und eine erneute Krise nach dem Tod des Sohnes im Jahre 983, als sie zusammen mit Theophanou die Regentschaft für ihren Enkel und deren Sohn, Otto III., teilen mußte. Adelheid musste erneut weichen, diesmal in die Lombardei, die ihrer alten Königin immer noch zugetan war. Sie kehrte dann aber noch einmal als Regentin zurück: Theophanou starb 991, bevor Otto III. alt genug zur Regierungsübernahme war. Adelheid führte die Regierungsgeschäfte mit großer Weisheit, förderte wieder Klostergründungen und die Missionierung im Norden Deutschlands.
Als Otto III. die Macht dann übernahm, musste Adelheid auf Druck des Hofes zum letzten Mal weichen, sie zog sich 994 in das von ihr gegründete Benediktiner-Doppelkloster Selz im Elsaß zurück.
Adelheids Grab in Selz entwickelte sich eine rege Wallfahrt; in der Reformation verschwanden hier ihre Gebeine; andere Reliquien sind in Hannover. Abt Odilo von Cluny, ihr Biograf, nannte Adelheid "die kaiserlichste aller Kaiserinnen".
Hl. Dietrich von Floreffe
† 16. Dezember 1145
Abt in Rommersdorf
Dietrich war Prämonstratensermönch in Floreffe. Er stand an der Spitze der Delegation, die ausgesandt war, um das Kloster in Rommersdorf, heute im Stadtteil Heimbach-Weis in Neuwied am Mittelrhein, neu zu gründen. 1135 wurde er dort Abt. Dietrich stellte die verfallenen Gebäude wieder her und richtete ein geregeltes Ordensleben ein.
1803 wurde das Kloster Rommersdorf im Zuge der Säkularisierung aufgelöst.
Haggai
* wirkte um 520 v. Chr, Jerusalem
Prophet
Haggai ist einer der sogenannten "Kleinen Propheten". Er kehrte wohl mit den in Babylon Exilierten in die Heimat zurück, wo er durch seinen Einfluss am Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem mitwirkte. Es war sein prophetisches Wort, das dem Tempel "messanischen Glanz" (Vorwort zum Buch Haggai in der Einheitsübersetzung der Bibel) verlieh, dem Tempel, den später Jesus als das Haus seines Vaters bezeichnete. Haggai lebte und wirkte mindestens bis zur Einweihung des Tempels um 515, aber es ist nicht bekannt, wie lange noch danach.
Noach
Erster der Erzväter und Patriarchen
Von Noach berichtet die theologische Lehrerzählung der Urgeschichte des Alten Testaments. Er war der Sohn von Lamech, Enkel von Methusalem, also die 10. Generation nach Adam, und zeugte im Alter von 500 Jahren seine Söhne Sem, Ham und Japhet (Genesis 5, 27 - 32). Noach lebte im Gegensatz zu den gottvergessenen Menschen seiner Umgebung als untadeliger Mann. Als Gott deshalb beschloss, die Menschen vom Erde zu vertilgen (Gen 6, 7), fand Noach Gnade vor Gott. Er bekam von Gott den Auftrag zum Bau der Arche mit 135 m Länge, 22,5 m Breite und 13,5 m Höhe, damit er und seine Frau mit seinen Söhnen und Schwiegertöchtern sowie je einem Paar (bzw. sieben Paaren, Gen 7, 2) von allen Tieren vor der kommenden Sintflut gerettet werden (Gen 6, 14 - 20). Als Noach 600 Jahre alt war, kam die Sintflut und vernichtete alles Leben auf der Erde, nur die Insassen der Arche wurden gerettet.
Nach dem Ende der Flut baute Noach einen Altar, brachte Dankopfer dar. Gott versprach, er werde hinfort "nicht mehr alles Lebendige vernichten. Solange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht" (Gen 8, 21 - 22). Das Zeichen dieses Bundes, den Gott mit Noach und allen Lebewesen schloss, wurde der Regenbogen (Gen 9, 11 - 17). Noach wurde nach Ende der Sintflut und Landung der Arche am Berg Ararat der erste Ackerbauer und Weingärtner, alsbald durch den gegorenen Rebensaft selbst betrunken und lag entblößt in seinem Zelt, wo Ham ihn fand und über ihn spottete, während die beiden anderen mit abgewandtem Gesicht die Blöße des Vaters bedeckten (Gen 9, 18-24). Im Alter von 950 Jahren starb Noach. Im Alten wie im Neuen Testament gilt er als Vorbild des gerechten Glaubenden (Ezechiel, 14, 14. 20; Hebräerbrief 11, 7).
Jafet, der zusammen mit Sem Träger der Segensverheißung war (Gen 9, 27), wurde der Urahne der Meder, der Griechen, der Menschen am Schwarzen Meer und am nördlichen Mittelmeer und der indogermanischen Völker (Gen 10, 2 - 5). Die Nachfahren von Ham, dem von Noach verfluchten Sohn (Gen 9, 22 - 25) sind die Ägypter und Araber, die Babylonier, die Assyrer, die Kreter und Philister, die Kanaaniter, also die späteren Feinde Israels. Sem, Noachs ältester Sohn, wurde Träger der Verheißung und Stammvater Abrahams und damit des Volkes Israel, dazu Ahnvater der Völker im Zweistromland, in Syrien und dem nördlichen Arabien, daher der Name "semitische Völker".
Das Martyrologium von Hieronymus nennt unter Berufung auf Jakob von Nisibis den 28. April als den Tag, an dem Noach die Arche verließ. Die Armenische Kirche gedenkt Noachs unter den Patriarchen und feiert sein Gedächtnis am 1. Sonntag nach dem Tag der Verklärung Jesu.
Muslime feiern das Ashura-Fest am 10. Muharram als Tag der Landung der Arche mit der Suppe Noachs: einer Art Pudding, der aus sieben natürlichen Zutaten besteht; die Zutaten sind variierbar, es müssen aber immer sieben sein und man muss etwas von der Süßspeise an sieben Freunde weiterreichen, damit sie Glück und Segen bringt. Der Legende nach feierten die Überlebenden aus der Arche den Tag nach der Sintflut mit einem Festessen; dazu ließ Noach alle noch vorhandenen Lebensmittel zusammentragen und daraus eine Speise zubereiten.
Hl. Sturmius von Fulda
* um 710, Oberösterreich
† 10. Dezember 779
Erster Abt in Fulda
Sturmius, aus bayerischem Adel geboren, lernte Bonifatius bei dessen erstem Aufenthalt in Bayern kennen. Bonifatius nahm ihn mit nach Fritzlar, wo er im Kloster von Abt Wigbert ausgebildet und in die Welt der Bibel ebenso eingeführt wurde wie in das mönchische Leben; Sturmius wurde als Bonifatius' Lieblingsschüler bezeichnet. Wohl 739 wurde er zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Missionar, dann lebte er drei Jahre lang als Einsiedler, bis Bonifatius ihn mit der Missionsarbeit in Hessen beauftragte.
In einer um 700 bei den Sachseneinfällen völlig verwüsteten Gegend errichtete Sturmius 744 im Auftrag von Bonifatius mit sieben Gefährten auf einem ihnen von Karlmann geschenkten Gelände an der Fulda ein Kloster, dessen Abt er wurde. 747 reiste Sturmius nach Rom und zum Kloster Montecassino, um die Regeln des Benedikt von Nursia zu studieren und sein Kloster nach diesen Regeln einzurichten. Das Kloster Fulda wurde 751 unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt, es sollte nach Bonifatius' Plänen ein geistig-spirituelles Zentrum werden und die neu missionierten Länder von innen heraus stärken.
Nach dem Tod von Bonifatius überführte Sturmius 754 den Leichnam des Ermordeten - gegen den Willen von Erzbischof Lullus von Mainz, der Ansprüche erhob - in die Domkrypta des Klosters; die Reliquien brachten dem Kloster hohe Aufmerksamkeit und große Schenkungen ein, damit war die Grundlage für das Wachstum gelegt, aus dem später die Stadt Fulda entstand.
Sturmius geriet nun immer mehr in die Strudel machtpolitischer Ränke zwischen Bayern, den Karolingern und Erzbischof Lullus von Mainz; der erhob Anspruch auf Fulda und erreichte bei Pippin dem Jüngeren, dass Sturmius 763 ins Kloster Jumièges ins Exil verbannt wurde; dort machte er allerdings viele positive neue Erfahrungen, die er nach seiner Rehabilitation und Heimkehr 765 so nutzbringend einsetzten konnte, dass das Kloster - nun direkt unter den Schutz des Königs gestellt - unter seiner Leitung zu einem der bedeutendsten Klöster im Mittelalter wurde.
Sturmius pflegte gute Kontakte zum Königshof. Karl der Große beauftragte ihn mit Gesandtschaften, bestätigte 773 die Rechte des Klosters und garantierte 774 freie Abtswahl und Immunität. 779 begleitete Sturmius König Karl auf dessen Feldzug gegen die Sachsen. Er kehrte krank zurück, bald darauf starb er und wurde neben Bonifatius beigesetzt.
Sturmius' Neffe Eigil schrieb - wohl um 796 - seine Lebensgeschichte, führte Feiern zum Todestag ein, überführte die Gebeine ins südliche Seitenschiff der Basilika und sorgte so für bleibendes Gedenken.