Der Glockenguss in Passau
Viele haben mich schon gefragt, wie eine Glocke gegossen wird !
Daher hab ich im Wikipedia nachgeschaut und den nachstehenden Bericht gelesen,
der recht anschaulich diesen mystischen Vorgang beschreibt !
Herstellung von Glocken (wikipedia.de)
Glocken werden meist durch Gießen in eine Form hergestellt.
Man unterscheidet das Lehm-, Sand- und Zementformverfahren.
Das verwendete Gussmaterial heißt „Glockenspeise“ und ist meist
eine Zinnbronze aus 76-80% Kupfer und 20-24% Zinn.
Zuerst wird ein innen hohler Glockenkern gemauert, und mit Lehm bestrichen. Die Lehmschicht wird mit einem rotierenden Schaber abgezogen und muss dann austrocknen. Auf die Lehmschicht bringt man ein Trennmittel auf (Talg, Fett, Graphit). Auf diese Schicht kommt wieder Lehm, der genau die Form der späteren Glocke hat: diese Schicht wird „falsche“ Glocke genannt. Nachdem sie getrocknet ist, werden auf ihr alle Verzierungen und Schriften aus Wachs aufgebracht.
Auf die Wachsschicht kommen mehrere Schichten Lehm in unterschiedlicher Feinheit, damit die Verzierungen sich auch im Lehm abbilden. Diese äußere Form heißt Mantel. Ist sie fertig, wird sie mit einem Feuer im hohlen Kern im Ganzen ausgebrannt. Anschließend wird der Mantel abgehoben und die falsche Glocke zerschlagen,danach wird der Mantel wieder aufgesetzt. Zwischen Kern und Mantel ist nun ein Hohlraum.
Zum Guss wird die Grube, in der die Glockenformen stehen, mit Erde verfüllt und ordentlich verdichtet,
damit die Formen den beim Gießen entstehenden Druck aushalten können. Über Rinnen wird die erhitzte Glockenspeise (ca. 1100°C) durch das Gussloch in die Form geleitet, durch ein oder zwei andere Löcher entweicht die Luft und die beim Gießen entstehenden Gase. Nach mehrwöchiger Abkühlzeit kann die Glocke aus der Form geholt werden, wobei erst dann sichtbar wird, ob der Guss gelungen ist. Als Termin für den Guss wird traditionell der symbolträchtige Freitagnachmittag um 15 Uhr – die Sterbestunde Jesu Christi – gewählt.
Kirchenglocken sind oft variantenreich verziert; sie zeigen z.B. ein figürliches Relief (Heiligenfigur oder Kreuzigungsgruppe). Viele Glocken sind seit dem Spätmittelalter inschriftlich datiert und mit dem Gießernamen verzeichnet. Das Gießen von Glocken durch den Glockengießer ist ein altes Handwerk,
zu dem sehr viel Erfahrung gehört. Deshalb haben viele Glockengießereien eine sehr lange Tradition.