Ehrung der Kirchenchormitglieder - Ostersonntag 31. 3. 2024

Im Zuge des Zusammenräumens des Pfarrhofes vor ca. drei oder vier Jahren, kamen zwei Schachteln Noten zum Vorschein.
Mit einem Musiker der Pfarre (Prof. Karl Wenger-Hargassner) sichteten wir die Zetteln, die vierstimmigen Sätze, die Autoren. Wir entdeckten ein großes, reiches Liedgut! So eine kleine Pfarre - und zu jedem Hochfest d. Kirchenjahres, zu Extra-Festen der Heiligen, oder zu besonderen Anlässen, wurden Messen aufgeführt mit Chor, tlw. mit Violinen, Bläser, Solo-Stimmen.
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Vieles hat sich seit dem 2. Vatikanischen Konzil (1962- 1965) geändert. Das Volk ist jetzt zu Wort gekommen: Die tätige Mitfeier aller Gläubigen war gewünscht. Die Musik und das musikalische Werk, die Kompositionen und der Chorgesang, wurden aber deshalb nicht „ungültig“. Die Texte haben sich geändert, das ganze Verständnis der Liturgie.
Es wurde neue Musik geschrieben, neue Lieder entstanden, und das GOTTESLOB, das aufgelegt wurde, verbreitete das Liedgut auf alle Gläubigen hin. Das GOTTESLOB rettete die beste Traditionen, die es noch gab – das waren ja ausgezeichnete Musiker, die darüber entschieden, was weitergegeben werden sollte, was nicht! - so blieb in gewissem Sinne eine Tradition bestehen, aber der ganze lebendige Zusammenhang mit der Vergangenheit, der wird nicht durch ein Buch allein erzeugt, das sind Menschen in lebendiger Praxis! Es sind Menschen, die das Liedgut bewahren und pflegen und weitergeben. In Mühlheim hat sich eine kostbare Tradition gehalten!
Unsere Kirchenchormitglieder können schon weit zurückblicken. Sie singen neues Liedgut, das heute von der Liturgie vorgeschlagen wird, aber sie haben sich auch altes „Sondergut“ bewahrt. Sie bereichern wesentlich unsere Liturgie- und Festesfeiern! Was hat denn die moderne Zeit anzubieten? Es ist alles so schnelllebig geworden, vergänglich. Der Kirchenchor bewahrt etwas, was einen Wert hat!
Der 500-jährige gotische und barocke Kirchenbau in Mühlheim, der Friedhof um die Kirche, der neue Altarraum – und das Wichtigste, die Menschen, die die Tradition und Innovation und Erinnerung tragen, die Lesungen vortragen, die Lieder singen, die Gebete sprechen. Unser Kirchenchor ist ein Mosaikstein im Bild von Mühlheim, ein Fenster, ein Name, ein Gedächtnis.
Die Musik ist vielleicht die höchste Stufe der Kunst, weil sie uns seelisch erreicht und direkt erreicht. Sie führt uns zum Ausdruck unserer Befindlichkeit, zum Gemüt, zum Geist, zum Glauben. Sie ist unvergänglich. Wir hingegen altern, vergehen, die Musik lässt uns wieder neu aufleben, hält uns jung.
Ein Danke unserem treuen Kirchenchor!
Wir laden selbstverständlich auch neue Leute ein! Die Musik tut seelisch gut, erweckt den Geist, gibt geistige Kraft. Kommen Sie hinauf zur Orgel!