Filialkirche Loibichl
Die Kirche in Loibichl gehört zu jenen Kirchen, die nach den Leiden des 2. Weltkrieges von Heimkehrern beider Weltkriege als Dank für die glückliche Heimkehr errichtet wurden. Besonders engagiert hat sich dabei der damalige Kaplan und spätere Pfarrer von Mondsee, Karl Krawinkler.
Zur Baugeschichte der Filialkirche Loibichl:
Bischof Zauner war in den 30iger Jahren Kaplan in Mondsee und unterrichtete in der Volksschule Loibichl. Damit die Innerschwandner nicht mehr so weit in die Kirche Mondsee gehen müssen, kam ihm die Idee, dass er in der Schule Loibichl die „Mittwochsmesse“ einführt. Er ließ einen „Kasten“ nach Art eines kleinen tragbaren Flügelaltars bauen, der in der Schule aufgestellt wurde. Bis Kriegsbeginn wurde hier mit den Kindern und den Erwachsenen hl. Messe gefeiert. Während der NS-Zeit musste wieder aufgehört werden.
Nachdem so viele Innerschwandner im Krieg waren bzw. auch gefallen sind (88 Gefallene aus dem ersten und zweiten Weltkrieg), haben die „Heimgekehrten“ versprochen, dass sie zu Hause eine Kapelle bauen. Sie fragten den damaligen Kaplan Krawinkler um Rat. Er schlug vor eine größere Kapelle zu bauen, damit viele Leute aus der Gemeinde Platz haben. So entschieden sie sich eine Kirche in Loibichl zu bauen.
Johann Edtmayer - der Zimmererpolier - organisierte die Planung durch den Kriegskameraden Laurenz Schweighofer aus Graz. Matthias Stabauer/ Schußberger organisierte die Arbeiter, Baumaterial und Franz Schneider (Schmied) spendete den dafür notwendigen Grund. Der Maurerpolier war Peter Lettner aus Oberaschau.
Viele freiwillige Helfer (Robotarbeiter) aus der Gemeinde und darüber hinaus halfen beim Kirchenbau. Das Baumaterial – Innen- und Außensteine - war vom ersten Autobahnbau 1938 und die Ziegelsteine wurden von Bombentrichtern aus Salzburg geholt.
Die Innenausstattung stammte vom Bildhauer Haslinger aus Linz, welcher auch ein Kriegskamerad war. Herr Haslinger hat nur für sein Essen in der Werkstatt Edtmayer gearbeitet. Seine Werke waren der Tabernakel, die schmerzhafte Muttergottes (symbolisch für viele Mütter, die ihre Männer und Söhne verloren haben) und der Christuskopf (Kreuz).
Sepp Mayrhuber lernte auch im Krieg Johann Edtmayer kennen. Prof. Sepp Mayrhuber war akademischer Maler und Mitglied des Künstlerhauses Wien. Das Altarfresko zeigt die Vorsehung Gottes, die Geburt, die 7 Engel mit den Geißelwerkzeugen und den Verkündigungsengel.
Im Deckenfresko sind die Symbole der vier Evangelisten dargestellt und weiters der hl. Florian, hl. Leonhard, hl. Wolfgang und die hl. Notburga.
Berührend war auch die Spende einer Jüdin, die als Dank für das Überleben eine gehäkelte Handarbeit für die Kirchenwäsche spendete.
Große finanzielle Unterstützung erhielten die Erbauer von Fam. Wilflingseder (Inhaber einer Holzfabrik in Ried i.I., die in Innerschwand einen großen Besitz hatte) und von vielen Bewohnern der Gemeinde.
Die Kirche ist dem hl. Josef (19.03.) geweiht. Auf die Fürsprache des hl. Josef und des hl. Leopold sind die Glocken der Filialkirche geweiht.
Die feierliche Einweihung der Filialkirche Loibichl war am 24.08.1948
Erster Mesner war mit 15 Jahren Franz Schneider
Erste Organistin war mit 14 Jahren Leopoldine Schneider.
Erste Ministranten waren Johann Scherzer (+ 14.6.2011) und Prof. Josef Strobl.
Pepi Schneider 25.08.2011