Pfarrkirche Molln
Die Orts- und Pfarrgeschichte Mollns ist eng mit dem ehemaligen Benediktinerstift Garsten verknüpft. So erinnert die im Chor aufgestellte Barockstatue des hl. Berthold, erster Abt von Garsten, an diese Ursprünge. Und auch die erste Erwähnung des Ortes Molln 1233 findet sich in einer Garstner Urkunde. 1241 dann ein erster Eintrag über eine einfache Holzkirche. Als Erbauer des ersten Mollner Gotteshauses in Steinbauweise scheint Abt Gerung (1253-1258) auf. 1459 erfolgte die Weihe des Langhauses durch den Passauer Bischof – bis zur Gründung der Diözese Linz im Jahr 1789 gehörte die Pfarre Molln zum Bistum Passau. Eine weitere Weihe und Vollendung der Kirche unter Abt Ulrich IV. erfolgte 1519.
Die ursprünglich gotische Kirche wurde ab 1801 umgebaut, bekommt einen barocken Kirchturmabschluss, der 1913 wiederum vom typischen, etwas gedrungenen Zwiebelspitzhelm abgelöst wird. Südlich wurden an das ursprünglich einschiffige Langhaus ein vierjochiges, mit Sternrippengewölben versehenes Seitenschiff und der Sakristeizubau mit einer kleinen Portalvohalle mit einer neuromanisch gestalteten Säule angefügt. Noch aus der Spätgotik erhalten hat sich das reizvolle, in die südliche Eingangsvorhalle übertragene Portal mit seinem markanten Zwillingsrundbogen. So prägen bis heute der Turm mit seiner eigenwilligen Haube und das Zusammenspiel des spätgotischen Kernbaues mit den neugotischen Zubauten das äußere Erscheinungsbild des Mollner Gotteshauses.
Der Hochaltar besteht aus einem prunkvollen Tabernakel in Rokokoformen (urk. 1769) auf einer Mensa mit klassizistischer Verkleidung. Auf den seitlichen Sprenggiebeln des als Tempelchen gestalteten Aussetzungsthron knien Engel. Die Statue des Pelikans mit seinen Jungen in der Mitte des Hochaltars geht auf eine Legende zurück. So lebte in einem Land mit großer Hungersnot ein Pelikan, der seine Jungen mit dem eigenen Blut durchfütterte und so rettete, während er selber starb. Das Gemälde „Letztes Abendmahl“ von Leopold Kupelwieser bildet den Hintergrund. Die beiden seitlichen mit Glasmalereien verzierten Chorfenster zeigen einen Engel mit Monstranz bzw. Kelch mit Hostie sowie Motive der Evangelisten Matthäus (Engel) und Markus (Löwe), Lukas (Stier) und Johannes (Adler). 1726 wurde die barocke Orgel aufgestellt, 1889 erneuert und 1976 eine mechanische Schleifladenorgel eingeweiht. Über der Orgelempore hat sich ein schönes Gewölbe mit einer bemerkenswerten Netzrippenfiguration aus der spätgotischen Bauzeit (frühes 16. Jh.) erhalten. 1929/30 entstand der nördlich an den Chor angefügte, zweigeschossige Oratoriumsanbau.
Die noch aus der Barockzeit stammende Kanzel thront in der Mitte des Langhauses. Den Schalldeckel der in grün gefassten, mit Gold verzierten Kanzel krönt eine Mosefigur mit den Gesetzestafeln. Eine Statue des Kirchenpatrons Hl. Laurentius befindet sich an der linken Chorwand. Der als Märtyrer verehrte Heilige hält in der rechten Hand die Märtyrerpalme und in der linken Hand den Feuerrost, auf dem er als römischer Diakon gefoltert wurde.