Pfarrgeschichte
Die erste urkundliche Nennung des Ortes Mitterkirchen (mittrinchirchin und mittirchirchen) erfolgte in zwei am 23. August 1111 in der Bischofsstadt Passau ausgestellten Urkunden, die für das Stift St. Florian bestimmt waren. Die Originale in Pergament und mit Siegel versehen, befinden sich im Stift St. Florian (OÖUB II, 141 u. 144). In einer dieser beiden Urkunden wird Mitterkirchen als eine Pfarre (in diversis parrochiis) genannt, die dem Stift St, Florian Zehent leistet. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass es bereits im Jahr 1111 in Mitterkirchen zumindest eine Seelsorgestelle gegeben hat, die von Augustiner Chorherren des Stiftes St. Florian betreut wurde. Ab der Gründung des Stiftes Waldhausen durch Otto von Machland im Jahr 1147 wurde die Pfarre Mitterkirchen bis 1821 von den Augustiner-Chorherren des Stiftes in Säbnich (Sarmingstein) - Waldhausen betreut. Die Inkorporation (Einverleibung) zum Stift Waldhausen erfolgte 1256 und währte bis zur Aufhebung des Stiftes durch Kaiser Josef II im Jahr 1792. Die Pfarre wurde dem Religionsfonds übergeben, wurde Diözesanpfarre und gehört dann kirchenrechtlich zur 1785 gegründeten Diözese Linz. Bis 1867 war die Pfarre Mitterkirchen auch Schulerhalter, und hatte zur Gänze für den sachlichen und personellen Schulaufwand der „Pfarrschule“ Sorge zu tragen.
Eine von Pfarrer Josef Grafeneder erstellte und von Mag. Franz Asanger ergänzte und gut dokumentierte Pfarrerliste befindet sich im Mitterkirchner Heimatbuch (S. 458).
Der Pfarrfriedhof war früher so wie in vielen Pfarren um die Kirche herum angelegt. Der Friedhof war zu klein, wurde 1909 an die Südseite der Kirche verlegt und wesentlich vergrößert. Unter Pfarrer Josef Grafeneder wurde 1988/1989 der Friedhof neuerlich erweitert und ein zeitgemäß ausgestatteter Aufbahrungsraum errichtet.
Die Pfarrer führten durch viele Jahre auch eine Landwirtschaft. Pfarrer Johann Hartl war der letzte Priester, der Pfarrer und Bauer war. Im Jahr 1912 wurde die Ökonomie aufgelassen und die Gründe wurden verpachtet. Unter Pfarrer Karl Hahn wurde 1950 das ehemalige Landwirtschaftliche Gebäude in einen Pfarrsaal mit Kinosaal und Pfarrheim umgebaut. Auch der Pfarrerstadl, der bis zum Neubau des Kindergartens in der Nähe vom Freihammer gestanden ist, wurde bis 1912 von der Pfarre landwirtschaftlich genutzt.
Pfarrer Josef Grafeneder hat viel gebaut. Nach der Kirchenerweiterung 1964/65 wurde 1966/67 eine neue Orgel und 1969 eine Kirchenheizung eingebaut. 1969/70 erfolgte der Neubau von Pfarrhaus und Pfarrheim, der Pfarrcaritaskindergarten wurde 1973/75 eingerichtet, 1977 die Kirche neu eingedeckt, 1985 die Kirchturmeindeckung erneuert und die elektrische Turmuhr sowie das elektrische Geläut wurden installiert. Auch die Friedhoferweiterung und Errichtung des Aufbahrungsraumes 1988/1989 erfolgte, wie bereits erwähnt, unter Pfr. GR. Josef Grafeneder.