Die Geschichte von Michaelnbach Teil 1
In der Zeit um Christi Geburt lebten in unserer Gegend die Kelten unter der Herrschaft der Römer.
Das Gebiet von Michaelnbach war damals schon von Verkehrswegen durchzogen, die später zur Kultivierung und Missionierung beitrugen.
Gegen Ende des 5. Jahrhunderts brach die Römerherrschaft im Donauraum durch den Einfluss wandernder Völker (Germanen, Hunnen) völlig zusammen.
Kurze Zeit später drangen die Bajuwaren im Donauraum ein, und ließen sich im Alpenvorland nieder.
Damit begann auch die Christianisierung in unserem Raum.
Die Klostergründungen in Mondsee (748), Mattsee(777), Kremsmünster (777), St. Florian (vor 800), und viele andere Klöster bezeugen dies. Vermutlich waren es Mönche aus dem Kloster in Mondsee, die in Michaelnbach eine St. Michaels-Taufkapelle errichten ließen.
Im Jahre 739 wurde das Bistum Passau gegründet.
Unter Bischof Verenger von Passau (1035-1045) wurden die Pfarre Peuerbach von Waizenkirchen getrennt.
Zur Mutterpfarre Peuerbach gehörten nun Michaelnbach, mit St.Thomas, Neukirchen, Waldkirchen, St. Ägidi und Engelszell.
Der Ort Michaelnbach wurde 1130 erstmals urkundlich erwähnt und erschien 1235 als Filialpfarre von Peuerbach. Zu dieser Zeit waren meist Pfarrer und Vikare (Kaplan) aus Peuerbach hier tätig. Der erste Kirchenbau geht wahrscheinlich in diese Zeit zurück.
Wann die bis jetzt bestehende Pfarrkirche erbaut worden ist, kann nur aus dem spätgotischen Baustil erschlossen werden. Wahrscheinlich zwischen 1480 und 1490. Als erster katholischer Pfarrvikar wird im Jahre 1449 Thomas Zuchinger genannt.
1520: Die Lehre Martin Luther`s verbreitet sich in Oberösterreich.
1533: Peuerbach, die Mutterpfarre wird evangelisch. Von 1559 bis 1624 dann auch die Pfarre Michaelnbach.
Nach 4 Jahren ohne Seelsorger und den Bauernaufständen im Jahre 1626, bekamen wir 1628 abermals einen katholischen Vikar vorgesetzt.
1638 löste sich Michaelnbach von Peuerbach und wurde eine selbstständige Pfarre, unter Pfarrer Johann Schweighard.
1699 Übernahm Pfarrer Dominik Frosch die Pfarreien Michaelnbach mit St.Thomas.
Am 15. Jänner 1704 drangen Soldaten aus Bayern in unser Land ein. Sie brannten ganze Ortschaften nieder, plünderten und zerstörten was ihnen in den Weg kam und verschonten dabei auch Michaelnbach nicht.
Auch der hölzerne Pfarrhof wurde sieben Mal geplündert, und teilweise zerstört, dadurch wurde der ohnehin schon baufällige und morsche Pfarrhof noch mehr beschädigt.
Pfarrer Frosch rettete viele Schriftstücke von diesen Plünderungen.
Mit viel Fleiß und Ausdauer ordnete er die zerstreuten Dokumente zu der noch heute erhaltenen Pfarrchronik.
Im Jahre 1713 kündigte sich eine neue Katastrophe an – die Pest!
Aus dieser Zeit dürften sich die 2 Pestsäulen erhalten haben.
St. Thomas erhielt 1740 einen eigenen Seelsorger und wurde von Michaelnbach losgelöst.
Wegen 3 Jahren Missernte brach um 1742 eine Hungersnot im ganzen Land aus.
Erst1750 besserte sich die Lage in der Landwirtschaft langsam wieder. Aber 20 Jahre später war schon die nächste Hungersnot.
Daher rückte Kaiserin Maria Theresia die Förderung der Landwirtschaft in den Mittelpunkt; es wurde der Kartoffelanbau gefördert, und besserte so die Ernährungsbasis für die Bevölkerung auch in Michaelnbach.
Im Jahre 1771 wurden unter Pfarrer Jakob Hödl, die Ortschaften Kiesenberg, Krumbach, Schömlahn, Aichet bei Kiesenberg, Mairdoppl, Holzing und Haghof, in unsere Pfarre auf den heutigen Umfang eingegliedert.
1785 wird die Diözese Linz gegründet.
Quellen: Pfarrchronik,
Gemeindechronik,
Die Seelsorger der Pfarre Michaelnbach,
Verfasser: Johann Humer