Pfarr- und Dorfgeschichte
1. Geografische Lage, Topografie
Die Pfarr- und die beinahe flächengleiche Ortsgemeinde Meggenhofen liegt im Herzen Oberösterreichs im Hausruckviertel. Politischer Bezirk und Gerichtsbezirk sind Grieskirchen. Kirchenrechtlich gehört die Pfarre zum Dekanat Gaspoltshofen. Die Seehöhe des Gemeindehauptortes ist 390 m, der höchstgelegene Punkt der Gemeinde 446 m. Die Pfarre besteht aus 40 Ortschaften, die in den Gemeinden Meggenhofen und der ehemaligen Gemeinde Enzendorf - heute Marktgemeinde Gallspach - sowie Offenhausen und Aistersheim gelegen sind. Die Pfarre hat ca 1.450 Einwohner (2012), die Gemeinde 1.399 Einwohner.
2. Herkunft des Namens
Der Name Meggenhofen wird in den meisten Abhandlungen von Makko und Höfe abgeleitet, der Name eines Gutsbesitzers bzw. Kolonistenführers aus der bayrischen Besiedlungsepoche.
3. Altertum, Mittelalter
Die Pfarre ist uralter Siedlungsboden. Sicher ist, dass schon in der Jungsteinzeit (5.000 bis 1.800 v.Chr.) Menschen hier siedelten bzw. jagten, denn allein drei Fundorte von Steinbeilen aus dieser Zeit sind aufgezeichnet. Die Bayernzeit brachte in mehreren Siedlungswellen den Landausbau, der im 12. Jahrhundert weitgehend abgeschlossen gewesen sein dürfte. Die erste Nennung unseres Gebietes erfolgt 782 - nach anderen Auslegungen 785, als ein Herr Lantpreht (Landpert, Leutperch), ein Verwandter von Herzog Tassilo, den Ort an der Trattnach "Wiwari" und einen anderen Ort, "Innone Wasser" genannt, an die Kirche des heiligen Johannes (in Taufkirchen an der Trattnach) und mit dieser an die Basilika des hl. Stephan in Passau schenkt. Mit "Innone Wasser" ist der Innbach gemeint.
Der Name Meggenhofen selbst wird 1120 erstmals genannt. 1380 finden wir "das geslozz und dorf Mekkenhofen" erwähnt. Der kleine Herrensitz, von dem nur im Franzisceischen Kataster ein ringförmiger Teich ersichtlich ist, dürfte in der Innbachniederung südlich des Gemeindeamtes gelegen sein. Das "Schloß" war wohl wie in der damaligen Zeit üblich, ein Holzbau von dem es keinerlei Reste mehr gibt.
4. Das Werden der Pfarre
Die älteste Urkunde über einen Pfarrer von Meggenhofen ist aus dem Jahre 1302. Daselbst wird nämlich genannt: "her sifrit, der pfarrer von meckenhoven" als Zeuge in einer Urkunde in der Gundaker von Starhemberg dem Ulrich von Weidenholz ein Lehen in Parz verleiht.. Auch der Kirchenpatron (hl. Bischof Martin) spricht für ein hohes Alter der Pfarre. In der kirchl. Matrikel des 14. Jhdt. scheint Meggenhofen 1327 als bischöflich passauische und 1378 als sogenannte "Kuchelpfarre" des Bischofs, oder Domkapitels von Passau auf. Im 14. Jhdt. besaß das Stift St. Florian das Patronatsrecht über die Pfarre Meggenhofen. Meggenhofen war als geistliche Lehenschaft dem Bischof von Passau untertan, die Lehenschaft übte der Kirchherr (Pfarrer) von Hofkirchen aus. Die Vogteirechte übte für den Landesfürsten der Landeshauptmann aus.
5. Franzosenzeit, Bayern
Im Jahre 1800 war der erste Einfall der Franzosen in Oberösterreich. Vom damaligen Pfarrer ist im Jahr 1800 schriftlich festgehalten, daß sich "im Pfarrhofe mehrere Offiziere und ein Schwarm gemeiner Mannschaft einquartierten und aufzehrten, was an Eßwaren u. Getränken vorhanden war und plünderten," so daß "Endesgesetzter von seinem Kaplan Hemd, Nasentücher, Stiefel und Geld, dann von minder beschädigten Pfarrbauern Fleisch, Brot etz. entleihen mußte." 1809/1810 bis 1816 wurde der größte Teil des Hausruckkreises dem Land Bayern einverleibt.
Die Pfarre Meggenhofen kehrte für diese Zeit also wieder in das Bistum Passau zurück, nachdem 1785 das Bistum Linz (im Wesentlichen das Land ob der Enns) von Passau abgetrennt worden war. Durch die Grenzänderung während der Franzosen- und Bayernzeit ist die Pfarre fast auf die Hälfte reduziert worden. Die Grenze zwischen Österreich und Bayern lag nur 4 - 5 Gehminuten vom Ort südlich und östlich entfernt. Der Rest der Pfarre gehörte von 1810 - 1816 zu den Pfarren Steinerkirchen am Innbach und Offenhausen.