Präsentation des Wasserversorungsprojektes in Sanchou - Kamerun
Der Fachausschuss Fair Leben verfolgt das Projekt schon seit geraumer Zeit mit und hatte zur Einführung und Herstellung des Kontakts auch schon Marktgemeinderatsmitglied Hermann Nsambang in die Ausschusssitzung eingeladen. Damals lag lt. Nsambang der Baufortschritt bei ca. 30 %, und es konnte dem Brunnen bereits händisch Wasser entnommen werden. Als Folge hat der Ausschuss eine Geldspende von 300 Euro an das Projekt beschlossen. Um den Verlauf der Arbeiten mitverfolgen zu können, bot es sich an, den Projektkoordinator vor Ort im Dorf Kassava Farm Quarter im Bezirk Santchou einzuladen, als er sich auf Informationstour in Oberösterreich aufhielt. Djingou ist zudem Straßenbaubeauftragter der Regierung Kameruns.
Santchou selbst liegt mit seinen etwa 6000 Einwohner*innen im Westen des Landes, etwa 150 Km nördlich der Millionen- und ehemaligen Hauptstadt Kameruns, Duala, entfernt. Es befindet sich direkt an einer Verbindungsstraße zwischen Duala und der Stadt Dschang. Die 1500 Einwohner*innen von Kassava Farm Quarter setzen sich in der Mehrzahl aus Landwirt*innen zusammen, weiters aus Kleinhändlern, Schüler*innen und Studierenden, sowie beschäftigungslosen Flüchtlingen.
Trinkwasser ist in der Gegend schwer zugänglich. Für die Tiere gibt es Wasser aus Flüssen. Die Bewohner*innen müssen für Trinkwasser allerdings unter hohem Unfallrisiko eine gefährliche Fahrt von 20 Km in die Stadt Melong auf sich nehmen. Gesichertes Trinkwasser kann die Ausbreitung von Malaria oder Typhus unterbinden helfen. Trotz des Mangels an Finanzmitteln entschieden die Bewohner*innen, ihren eigenen Brunnen zu graben und einen Wasserturm zu errichten. Dazu zeigten Nsambang und Djingou Bilder und Filmaufnahmen.
Die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten. Nach der Auswahl und Befestigung des Brunnenstandorts wurde bereits der 7 m tiefe und im Durchmesser 1,30 Meter große Brunnenschacht gegraben. Die Innenwand ist ausgekleidet worden, und der Schacht verfügt über eine gemauerte Krone. Für den Turm wurde schon das Fundament mit 2x2x1 m gegraben, und es wurden vier Steher von jeweils 12 m Höhe aus Zement, Sand und mit Stahlarmierung für die Zisterne errichtet. Diese wurde in Form eines 3000-l-Tanks angeschafft.
Djingou geht von einem bereits erfolgten Projektfortschritt von 60 % aus. Der Finanzaufwand betrug soweit 6 Millionen CFA*, was etwa 10.000 Euro entspricht. Djingou spricht von einem bedeutenden Beitrag der dortigen Bevölkerung und bedankt sich gleichzeitig für die Spende aus Mauthausen, die über Hermann Nsambang nach Kamerun überwiesen wurde.
*Währung der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion UEMOA, von Communauté Financière d’Afrique
Zur Vollendung des Projekts müssen noch so manche Materialien beschafft und Arbeiten durchgeführt werden. U.a. werden noch einige LKW-Ladungen Schotter, Erde und Sand benötigt, um die Umgebung des Brunnens und des Turms zu befestigen und sauber zu halten. Für den Turm wird noch ein Dach angefertigt, und es werden Rohre benötigt. Außerdem sollen Brunnen und Turm mit einem Zaun umgeben werden und nur durch ein versperrbares Tor zugänglich sein, und jede Familie soll einen Schlüssel erhalten. Da es sich um ein Sozialprojekt handelt, wird das Wasser kostenlos zur Verfügung gestellt.
Für das Material und die Arbeiten durch Maler, Zimmerer und Maurer werden weitere 4 Millionen EFA (8000 Euro) benötigt. Es gibt aber auch freiwillige Hilfsleistungen der Bevölkerung, jedoch keine finanzielle Beteiligung der kamerunischen Regierung.
Der Fachausschuss Fair Leben hat in seiner letzten Sitzung eine erneute Spende von 300 Euro beschlossen. Weitere Spenden können über Gemeinderatsmitglied Hermann Nsambang an das Projekt übermittelt werden.
i.A. Fair Leben - Adam Schmidtberger