Das Licht der Barmherzigkeit möge weiter leuchten!
Bischofsvikar Dr. Johann Hintermaier zelebrierte den Gottesdienst um 10.30 Uhr gemeinsam mit Pfarrprovisor Dr. Henryk Pyka und Pater Stefan aus Salzburg. Mit einem wunderbaren Zeugnis böhmischer Kirchenmusik – der „Missa pastoralis in C“ von Jakub Jan Ryba (1765-1815) – trug der Kirchenchor Maria Schmolln mit Orchester, Hermann Göbl an der Orgel und Kons. Bruno Jirasek als Dirigent zu einer festlichen Eucharistiefeier bei.
„Auch wenn mancher Philosoph die Barmherzigkeit als „billige Gnade“ nach begangenen Fehlern bezeichnet: Es gibt die Barmherzigkeit wirklich, aber sie braucht ein tragfähiges Herz, das auch Unrecht verarbeiten und auf neue gerechte Wege bringen kann. Es ist der Wille Gottes, dass Barmherzigkeit und Gerechtigkeit unser Leben bestimmen“, so der Bischofsvikar in seiner Ansprache.
Die ungleichen Oberflächen und verschiedenen Hölzer der Schmollner Pforte symbolisieren die Vielfalt der Menschen. Würde ein Holz rausgenommen werden, entstünde eine Lücke – ebenso ist es in der Gemeinschaft: sie trägt und hält im gemeinsamen Tun, nicht in Spaltung, Trennung, Streit und Schuldzuweisung. Auch wenn das Hl. Jahr der Barmherzigkeit zu Ende geht und die Hl. Pforte symbolisch geschlossen wurde, das Tor wird bleiben und immer neu einladen zur Begegnung mit Gott und zum barmherzigen Handeln untereinander. Dazu rief der Bischofsvikar den Mitfeiernden noch einmal die sieben neuen Werke der Barmherzigkeit von Bischof Wanke in Erinnerung: Du gehörst dazu | Ich höre dir zu | Ich rede gut über dich | Ich gehe ein Stück mit dir | Ich teile mit dir | Ich besuche dich | Ich bete für dich.
Für Maria Schmolln war die Einrichtung der Hl. Pforte der Barmherzigkeit von Anfang an eine große Ehre und zugleich Ansporn für eine Reihe von Veranstaltungen. Bischofsvikar Dr. Hintermaier dankte der Wallfahrtspfarre für die große Akzeptanz und Freude und wünschte den örtlichen Seelsorgern, den Engagierten in der Pfarre, den Franziskanerinnen in der Altenpflege und -seelsorge und der ganzen Feiergemeinde ein kräftiges Herz in Güte und Barmherzigkeit. „Die Pforten der Barmherzigkeit werden geschlossen, aber was durch diese Pforten an menschlichen Türen geöffnet wurde, das möge bleiben!"