Orgelmusik in der Stadtpfarre Urfahr
Unsere Kirche hat zwei Orgeln mit ganz unterschiedlichen Technologien:
- die „klassische“ mechanische Pfeifenorgel auf der Orgelempore und
- eine elektronische Orgel, die im Presbyterium das Klangspektrum wesentlich erweitert.
Die hochqualitativen Lautsprecher wurden ganz bewusst sichtbar neben der alten Orgel montiert, um das elektronische Instrument nicht zu einem Imitat, sondern als ein seinen Dienst erfüllendes eigenständiges „Organon“ (griech. Werkzeug) zu machen.
Über fünf Jahrzehnte (!) wurde die Orgelmusik in der Urfahraner Stadtpfarre wesentlich geprägt von Frau Prof. Hedwig Ebermann.
Sie war als studierte Kirchenmusikerin und als namhafte Künstlerin für das hohe Niveau der musikalischen Gestaltung tausender Gottesdienste verantwortlich.
Wenige erinnern sich an die Zeit vorkonziliarer Kirchenmusik. Damals wurden auch in unserer Kirche mehrere Messen gleichzeitig zelebriert. Z.B. eine Singmesse am Hauptaltar und eine stille Messe am Seitenaltar in der heutigen Taufkapelle.
Heute können wir uns diese liturgischen Abläufe fast nicht mehr vorstellen.
Viel klarer sind jetzt die liturgischen Eckpunkte für alle Mitfeiernden erkennbar. Und auch der Volksgesang nimmt einen hohen Stellenwert in der heutigen Liturgie ein.
Die Orgel führt dabei die gemeinsam gesungenen Lieder, ohne sie übertönen zu dürfen. Ausgewählte Lieder, Improvisationen und Orgelliteratur verbinden die Elemente der Liturgie und bilden einen würdevollen Rahmen einer Messfeier.
Ich empfinde es als ein Geschenk, die langjährige Organistin Prof. Hedwig Ebermann von 1978 bis 1981 als meine Orgellehrerin gehabt zu haben. Auch nach meinen technischen Studienjahren in Graz durfte ich ab 1992 wieder als Organist die Hochämter begleiten. Auf diese Weise gewann ich doch viel Praxis und Erfahrungen im Begleiten von Sängern und Ensembles, die ich heute noch mit dem Kirchenchor und der Chorleiterin Kim Eui-Kyoung pflege. Ich freue mich aber auch, ohne liturgischen Dienst einfach eine Messe mitzufeiern und dem Spiel meiner OrganistenkollegInnen zu lauschen. (Armin Bumberger)