Verabschiedungsraum

Die Feiern – Begräbnisse und Verabschiedungen – beginnen zwar nicht mehr alle im Verabschiedungsraum am Friedhof, der Raum bietet aber auch die Möglichkeit, sich vor einer Urnenbeisetzung darin zu versammeln, und kann auch für eine Trauerfeier in kleinerem Rahmen genutzt werden.
Im Verabschiedungsraum können die Angehörigen und Hinterbliebenen der oder dem Verstorbenen Lebewohl sagen und damit die innere Beziehung ganz neu in Kraft setzen. Der Raum ist deshalb schlicht, zeitlos, freundlich und hell gestaltet worden. Er ist weiterhin für Christen unterschiedlicher Konfession (Evangelische, orthodoxe Christen, Altkatholiken, …) und für Konfessionslose (ohne religiöses Bekenntnis) zugänglich.
Zur Gestaltung des Verabschiedungsraumes
Ein eigener Urnentisch wurde angeschafft sowie vor der Bahre ein neuer Beistelltisch für Bild, Blumen und Weihwasser. Ein Vortragekreuz (Kapitelkreuz) steht in der Nische neben dem Sarg/der Urne. Es kann bei Urnenbeisetzungen herausgenommen und zum Grab mitgetragen werden. Ein großer Kerzenständer steht gegenüber dem Kreuz.
Die Nische, in der Sarg oder Urne stehen, wird durch ein Bild von Walter Vopava gestaltet, das die Stirnwand ausfüllt.
„Trennung und Verbindung“, diese beiden für das Abschiednehmen zentralen Begriffe seien das zentrale Thema seines Bildes, erläutert der Künstler im Gespräch mit Pfarrassistentin Veronika Kitzmüller
Das Bild – Acryl auf Leinwand – will wirken. Obwohl das fast reine Schwarz eine gewisse Schwere einbringt, dominieren die hellen Töne: Lila Farbnuancen (passend zu den aktuellen Fenstern im Raum) gehen in ein fast reines Weiß über - etwas tritt in Erscheinung durch Licht und Dunkel. Die Bildgrenze wird von den schwebenden Formen für den Betrachter aufgehoben. Die Farben sind in mehreren Schichten und Nuancen aufgetragen, die Formen erinnern an Architektur.
Diese Art von Malerei eröffnet Lichträume, die sowohl christlich, in weiterem Sinne religiös, aber auch anthropologisch gedeutet werden können und die dem Betrachter ein geheimnisvolles „Dahinter“ suggerieren.
Christus als Licht ist uns ein vertrautes Bibelwort. Das Thema des Lichtes ist aber Religionsfernen ebenso ein trostvolles Bild beim Abschied eines verstorbenen Menschen. Vopavas Malerei kann so auch ein Beitrag für eine würdige und gelingende Trauerseelsorge sein.
Veronika Kitzmüller, ehemalige Pfarrassistentin in St. Magdalena
Der Künstler WALTER VOPAVA
1948 in Wien geboren, studierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Professor Maximilian Melcher. Heute lebt und arbeitet der Künstler vorwiegend in Wien bzw. im Kamptal, früher zählte auch Berlin zu seiner Wirkungsstätte. Er ist Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ und der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs. 2011 wird Walter Vopava mit dem österreichischen Kunstpreis ausgezeichnet.
ÜBER VOPAVAS MALKUNST
Walter Vopava zählt zu den wichtigsten Vertretern der Neuen Abstraktion in Österreich. In seinen Bildern ist die Farbe Schwarz eine der großen Konstanten, welche in Beziehung zu hell leuchtenden Farbflächen gesetzt wird. Das Ergebnis sind meditative Tiefenräume, die dem Betrachter ein
geheimnisvolles „Dahinter“ suggerieren.
Immer geht es um die Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Raum. Es entstehen weite, individuelle Räume mit ruhiger, atmosphärischer Tiefenwirkung. Hinzu kommen Farben wie Grün, Gelb oder - wie in
unserem Kunstwerk – Lila.
Gabriele Voggenhuber, Seelsorgeteam St. Magdalena