Marienleben
Der Hinterglas-Bilderzyklus „Marienleben“, den Erich Wulz im Jahr 1968 geschaffen hat, gehört zu seinen wichtigsten Werken.Ich war damals Kaplan in Mattighofen und vom Werk, das erst im Entstehen war, bereits so begeistert, dass ich es sofort erworben habe und in 15 Monatsraten abstotterte.
Wulz arbeitete - wie ein Simultanschachspieler - meist an etwa hundert Bildern parallel, da die Ölfarben nach wenigen Strichen wieder längere Zeit trocknen mussten. So dauerte es Monate, manchmal Jahre, bis ein Bild fertig war. Die Bilder hingen zuletzt 25 Jahre in meiner Pfarrkanzlei in St. Markus.
Das großartige Werk hat fast alle Besucher sehr fasziniert. Darum habe ich „meinen“ Marienzyklus - anlässlich meiner Pensionierung im Jahr 2006 - meiner Pfarre geschenkt, damit er den Kirchenbesuchern zur Erbauung diene. Er ist somit in der Kirche für jeden zugänglich und ein wertvoller Beitrag für unsere WULZ-Kirche.
In alten Kirchen finden wir noch heute Fresken mit Themen aus der Bibel, eine „Biblia pauperum“, eine Bibel in Bildern, für die einfachen Leute, die nicht lesen konnten. Ich habe den Künstler Erich Wulz gebeten, für unsere Kirche auch eine Art „Biblia pauperum“ zu schaffen, für jene Menschen, welche die Bibel kaum mehr kennen. So braucht der Marienzyklus keine großen Erklärungen mehr.Wenn wir Maria verehren, loben wir vor allem Gott, der so großartiges an ihr getan hat.