Josef Fischnaller
Josef Fischnaller besuchte ab 1946 die Kunstgewerbeschule und danach die Kunstschule der Stadt Linz. Seit 1954 war er als freischaffender Bildhauer und Maler tätig. Anfang der 1960er Jahre gründete er die Künstlergruppe Schableder. 1965 gründete er gemeinsam mit Fritz Aigner und Erich Ruprecht die Donauschule Linz. Er bezeichnete sich selbst als katholischen Christen, wurde aber wegen eines Pamphlets mit dem Titel: „Gegen die Dummheit der Christen“ von der katholischen Kirche wegen Ehrenbeleidigung angezeigt. Die Anzeige wurde jedoch - wegen künstlerischer Freiheit - fallen gelassen. Sein großes Anliegen war, den einfachen Menschen zum Besitz von Kunstwerken zu verhelfen, um sowohl Bildung als auch Vermögen zu fördern. Fischnaller schuf viele sakrale Werke, unter anderem eine Statue des Heiligen Florian, die sich im Besitz von Papst Benedikt XVI. befindet. Josef Fischnaller gehört zu jenen Künstlern, die wenig von sich reden machen, weil sie auf publikumswirksame Maschen und aufsehenerregende Gesten verzichten. Umso mehr Aussagekraft und Lebensphilosophie legt der Bildhauer und Maler in seine künstlerische Arbeit. Die Werke besitzen einen inneren Reichtum, seine Figuren scheinen metaphysisch verklärt zu sein.
Die immer wiederkehrende Verwendung des Harlekinmotivs verweist auf seine Einstellung zur Welt als „ver-rückte“ Wirklichkeit, die uns ebenso wie seine tiefe Religiosität durch viele seiner Werke näher gebracht werden.