Karfreitag 2018
Frau Mag. Brigitte Gruber – Aichberger erinnerte in ihrer Überleitung von der Lesung zur gesungenen Passion vor allem daran, dass schreckliches Leid und Tod Lebensrealitäten sind. Das Kreuz und der Gekreuzigte erinnern uns nicht nur an unsere Endlichkeit, sondern es erinnert uns auch immer wieder an Menschen in Not, Hungernde, zu Unrecht Verfolgte, Trauernde, Kranke und Gescheiterte. Jesus selbst wollte eine menschlichere und gerechtere Welt, in der alle genug zu essen haben und eine friedvolle und freie Lebensgestaltung möglich ist.
Die vom Kirchenchor unter Leitung von Harald Wurmsdobler gesungene Johannes Passion wurde von Heinrich Schütz 1665/66 bald nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges für die Dresdner Hofkirche komponiert und brachte damit die letzten Momente des Lebens Jesu in eindrücklicher Form zur Geltung. Die gesungene Passion stellte damit auch an uns die Frage, wie wir uns angesichts von Leid, Zwängen und Interessenskonflikten verhalten. Wegschauen, Mitlaufen, sich zynisch nur auf Formalkriterien und Gesetz zurückziehen oder sich berühren und anrühren zu lassen und manchmal auch mutig gegen den Strom zu schwimmen.
Pfarrleiterin Monika Weilguni brachte zum Schluss den Dank dafür zum Ausdruck, dass Frau Mag. Gruber – Aichberger durch ihre Auslegung der Leidensgeschichte und der Kirchenchor durch die gesungene Johannes Passion und eines Chorals aus „Tenebrae factae sunt“ von Michael Haydn das Leiden und Sterben Jesu sehr ergreifend versinnbildlicht haben,