Wie geht´s dir mit dem Klima?
Bei der am 7. Mai 2024 im Pfarrsaal unserer Pfarre stattgefundenen Veranstaltung konnte sich der Fachausschuss Schöpfungsveranwortung unter Leitung von Peter Pühringer in Kooperation mit dem Fachbereich Gesellschaft und Soziales und dem Welthaus der Diözese Linz über 90 interessierte und diskussionsfreudige Besucher:innen freuen, die damit auch dokumentierten, dass Klimaschutz für sie ein wichtiges und prioritäres Anliegen ist.
Unter Moderation von Andreas Gebauer standen bei 3 Impulsvorträgen
- Daten und Fakten zum Thema Klima von Dipl. Ing. Dr. Mirko Javurek von der JKU Linz und Mitglied von Scientists 4 Future,
- die Wahrnehmung der christlichen Verantwortung und der Balancemodus von convivialem und technogenem Leben des Klimapilgers und Präsidenten der Katholischen Aktion Österreich Mag. Ferdinand Kaineder und
- Informationen über die Schwierigkeit Klimaschutz zu wollen und diesen auch umzusetzen mit Praxisbeispielen für Klimaschutz von Dipl. Ing. Dr. Fritz Eibensteiner als Aktivist im Team von Kilmaguides im Vordergrund.
Als Wissenschaftler machte Dipl. Ing. Dr. Javurek deutlich darauf aufmerksam, dass die Menschheit an einem unumkehrbaren Punkt steht, wenn die Kipppunkte für den Temperaturanstieg überschritten werden. Die zögerliche Haltung der Regierungen zum Schutz der Lebensgrundlagen gefährdet die notwendige Notbremsung und damit die Chance durch eine sozial gerechte Transformation der Gesellschaft noch vor dem Abgrund zum Stehen zu kommen. Beispielsweise würden bei einer Erwärmung von 3 Grad 3,5 Milliarden Menschen unter klimatischen Bedingungen leben müssen, wie wir sie heute aus dem Inneren der Sahara kennen.
In seinem Impulsvortrag sprach sich Mag. Ferdinand Kaineder für ein conviviales und damit gastfreundliches und geselliges Zusammenleben aus, das auf Genügsamkeit achtet, die eigenen Grenzen anerkennt, die Not und das Leiden vieler Menschen sieht und die unantastbare und ungeteilte Würde für jeden Menschen in den Vordergrund stellt. Ein technogenes Leben mit übertrieben ausgeprägtem Leistungs- und Maschinendenken, mit Geldfokus und Rankings der Beste sein zu wollen steht dem häufig konträr gegenüber und macht den Menschen und das Menschliche zunehmend überflüssig.
Mit einem eindrucksvollen Beispiel zeigte Klimaaktivist und Klimaguide Dipl. Ing. Dr. Fritz Eibensteiner auf, dass die persönliche Reduktion des CO2 Ausstoßes letztlich zu wenig ist, da viele Faktoren nicht individuell beeinflussbar sind. Der Referent animierte die Besucher:innen dazu nicht nur den persönlichen CO2 Fußabdruck zu reduzieren, sondern auch einen ökologischen Handabdruck dadurch zu hinterlassen, indem man Politik und Verantwortungsträger bewegt die anerkannten Klimaziele auch effektiv umzusetzen. Die Politik wird erfahrungsgemäß nur dann entschieden agieren, wenn die Bürger:innen deutlich aufzeigen, dass effektiver Klimaschutz von den Wähler:innen auch vorrangig gewollt ist. Zum Abschluss erging die herzliche Einladung an die Teilnehmer:innen sich aktiv zum Klimaguide ausbilden zu lassen und für Kleingruppengespräche zum Klimaschutz zur Verfügung zu stehen.
Die abschließende rege Diskussion im Saal und im Foyer bestärkte das Bewusstsein, dass es an uns eigenverantwortlichen Menschen liegt, die für unsere Zukunft so wichtigen Schritte zu setzen, damit die Umsetzung des Klimaschutzes in unserem demokratischen System ein vorrangiges Ziel wird.
Die Sorge um das gemeinsame Haus, wie in der päpstlichen Enzyklika „ Laudato si“ dargestellt, beinhaltet auch unsere solidarische Verpflichtung, dass wir an dem „kleinen Ort“ wo Gott uns hingestellt hat, unseren Teil dazu beitragen, unseren wunderbaren blauen Planeten zu erhalten.
Angst allein stellt nämlich nur „Warnschilder“ auf, während die Hoffnung „Wegmarken“ errichtet, die uns bei unserem aktiven Tun unterstützen können.
Der herzliche Dank für den gelungenen Abend gilt den professionellen Referenten, dem Moderator Andreas Gebauer und im Besonderen auch dem Leiter des Fachausschusses Schöpfungsverantwortung Peter Pühringer mit seinem Team für die organisatorische Gestaltung.
Erwähnenswert ist auch noch, dass aus dem Kreis der Besucher:innen dieses Abends bereits am nächsten Tag spontan 7 Personen die Ausbildung zum Klimaguide absolviert haben.