Geschichte der Pfarre
Bei archäologischen Grabungen auf dem Gelände Dauphinestraße (wo 1930/31 die Vorgängerkirche abgetragen wurde) konnten sakrale Holzbauten, Fundamente einer Chorquadratkirche sowie mehrfache Umbauphasen und Teile eines ehemaligen Friedhofs nachgewiesen werden. Die Geschichte reicht somit bis ins 10. Jahrhundert zurück.
Der erste urkundliche Nachweis der ehemaligen Quirinus-Kirche liegt aus dem Jahre 1290 vor. Damals dürfte eine lockere Verbindung zur Pfarre Leonding bestanden haben. 1602 bis 1608 erfolgte die Betreuung von Ebelsberg aus. Mitte des 17. Jahrhunderts kam es zur Rückpfarrung nach Leonding. 1783 wurde die Filiale Kleinmünchen dem Stift St. Florian inkorporiert und 1784 zur Pfarre erhoben.
Unter dem Chorherrn Josef Denk wurde bereits ein Kirchenneubau projektiert, der einen Kreuzkuppelbau im Stil der Neurenaissance vorsah. 1898 entschied man sich aber für einen anderen Bauplatz. Man entschied sich für den „Gatterbauergarten“, der einem Paul Ecker gehörte und dafür 9000 Gulden erhielt. Am 20. August 1905 erfolgte die Grundsteinlegung und ein Jahr später wurde die Kirchweihe vorgenommen.
Nach Vollendung der neuen Pfarrkirche war das Interesse an der Erhaltung der sanierungsbedürftigen alten Kirche geschwunden. Sie wurde 1919 als Ruine an einen Privatmann verkauft. Dieser ließ sie 1930/31 abtragen. Die an dieser Stelle errichtete Wohnanlage trägt die Bezeichnung „Quirinus-Hof“.
Nicht nur, dass während des Ersten Weltkriegs die Kirche zerstörte wurde, so mussten die Glocken und das Kupferdach sowie die Prospektpfeifen abgeliefert werden. Die Renovierungsarbeiten wurden 1930 mit einem großen Fest zum Abschluß gebracht.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche wiederum ihrer Glocken beraubt. Ein Bombentreffer am 20. Dezember 1944 verursachte schwere Schäden, deren Beseitigung noch 1945 zum Abschluß kamen. Das neue Geläut erhielt die Pfarrkirche 1949 und 1958 eine neue Orgel.
Eine grundlegende Umgestaltung erfuhr die Kirche im Jahre 1967. Der alte Altar wurde entfernt und durch einen schlichten ersetzt, die beiden Seitenaltäre durch eine Marienstatue – ganz im Zeichen des 2. Vatikanischen Konzils.
Seit Pfarrer Franz Kastbergers Tätigkeit in der Pfarre wurde bzw. wurden:
- 1988 eine neue Quirinuskapelle errichtet
- der Altar weiter ins Kircheninnere versetzt
- die Kirchenbänke in einer Rundung angelegt bzw. erneuert und renoviert
- die Figuren von Peter und Paul restauriert
- ein Ausspracheraum gebaut
- das alte Quirinusbild aus der Versenkung geholt
- die Orgel grundlegend verbessert
- ...
Viel kann diese Kirche erzählen. Sie ist nicht einfach ein Gebäude, sondern ein Haus das lebt, das eine lebendige Pfarrgemeinde beherbergt und täglich geöffnet ist. Sie steht mitten im Park, ist gleichsam wie eine Oase, zu der alle Zugang haben.
Das Haupttor ist dem Heiligen Quirinus gewidmet. An der Nordseite weist das Franziskusportal in Richtung Wasserwald und greift das Thema Schöpfungsverantwortung auf. In unmittelbarter Verbindung mit dem Stift St. Florian steht das der Heiligen Wilbirg geweihte Tor im Süden.