Gespräche und Beichtgelegenheit
Es bleibt aber nicht aus, dass wir im alltäglichen Leben diesem Anspruch Jesu nicht gerecht werden: Wir schaden anderen und uns selbst aus Nachlässigkeit, Trägheit oder gar mit vollem Bewusstsein und setzen uns so in Gegensatz zu Gottes Heilswillen.
In unserer Gesellschaft tun wir uns schwer im Umgang mit Versagen und Schuld, trotz zahlreicher Erkenntnisse und Erklärungsversuche. Sich die Folgen eigener Schuld vor Augen zu führen kann bedrückend sein: den Schaden bei den Mitmenschen, an Gottes Schöpfung, an der nächsten Generation und bei sich selbst. Wir verspüren oft genug, dass es bei allem guten Willen nicht gelingt, mit sich selbst ins Reine zu kommen, dass wir Hilfe brauchen. Diese Erfahrung fasst ein afrikanisches Schriftwort zusammen: „Das Wort, das dir hilft, kannst du nicht dir selber sagen.“
Viele Beispiele aus der Heiligen Schrift erzählen von Menschen, denen ein solches Wort der Vergebung und des Neuanfangs zugesprochen wurde. Sie bietet uns Wege an, mit Versagen und Schuld umzugehen. Im bekannten Gleichnis vom „Barmherzigen Vater“ heißen die Stationen: In-sich-Gehen, Einsicht, Reue, Umkehr, Vergebung, neues Leben. Uns wird durch die Liebe des Vaters, der Liebe Gottes Vergebung geschenkt. Gemeinsam ist allen Beispielen von Umkehr und Vergebung das von Gott ausgehende Handeln, auf das wir Menschen vertrauen dürfen. Das Versöhnungswerk Gottes wird durch das Wirken des Heiligen Geistes und den Dienst der Kirche gegenwärtig und erfahrbar.
Die Bibel spricht dann von Sünde, wo das Gebot Gott und die Menschen zu lieben nicht beachtet wird. Es haben sich aber in der Geschichte und der Tradition der Kirche Unterscheidungen herausgebildet, die es ermöglichen mit der Sünde umzugehen und der je eigenen Situation gerecht zu werden: Die alltäglichen (Lässlichen) Sünden stören die Beziehung zu Gott und den Menschen, schwächen die Aufmerksamkeit für Gottes Schöpfung und die Lebensgemeinschaft und Zeugniskraft der Kirche, damit stören sie unsere Taufberufung. In vielfacher Weise wird uns hier durch Gott Vergebung geschenkt: durch die Mitfeier und den Empfang der Eucharistie, das Hören des Wortes Gottes, in persönlichen Zeichen der Reue und in Bußfeier und Bußsakrament.
Von schwerer Schuld und Sünde sprechen wir, wenn sich der Christ von sich selbst und den Mitmenschen entfremdet, sich von der Gemeinschaft mit Gott und den Menschen trennt. Drei Merkmale sind für die Schwere der Sünde entscheidend: War ich frei in meinem Willen?, War ich mir des sündhaften Handels bewusst?, Ging es um eine Sache von großer Bedeutung?
Gottes Erbarmen und Liebe umfängt jeden Menschen wie tief auch jemand in Schuld und Sünde gefangen ist. Gott ruft zu Erneuerung und Umkehr und schenkt Versöhnung und Vergebung.
Wir kennen mehrere Formen der Feier der Versöhnung: die Beichte des Einzelnen, die gemeinschaftliche Feier der Versöhnung im Bußgottesdienst und die persönliche Begleitung und das persönliche Gespräch.
Aussprache und Beichtgelegenheit gibt es bei Pfarrer Dieter Reutershahn auf Terminvereinbarung.
Ein seelsorgerliches Gespräch ist zusätzlich nach Vereinbarung mit ihm
(Tel.: 24 55 64-13)
sowie mit Pastoralassistent Mag.(FH) Gerald Schuster
(Tel.: 0676/8776-5561)
möglich.