WortgottesdienstleiterInnen
2003/2004 war Alois Penzinger Pfarrer in Leonstein. Neben seiner Schlichtheit zeichnete er sich dadurch aus, dass er damals schon einen so „pastoralen Weitblick“ hatte und die Ausbildung von Wortgottes- dienstleitern initiierte.
Sein Nachfolger Pfarrer Hans Hauer ging diesen Weg in großer Kontinuität weiter und das „Teilen des Pfarrers“ mit der Pfarre Waldneukirchen machte den Einsatz der Wortgottes-dienstleiter notwendig …
Diese Änderung war natürlich ein ganz wesentlicher Eingriff in pfarrliche Gewohnheiten. Altvertrauter Brauch wurde auf einmal geändert – und alles Neue macht natürlich unsicher.
Liebgewordene Tradition ändert sich plötzlich … wie wohl hat das damals uns Wortgottesdienstleitern getan, wenn nach Gottesdiensten wohlmeinende, mutmachende und verständnisvolle Reaktionen kamen und die Bereitschaft, sich auf das Neue „einzulassen“ – ja diesen Weg behutsam, aber mutig zu gehen.
Mittlerweile sind gut 10 Jahre vergangen und da darf – ja man soll - „zurück“schauen, um aus diesen Erfahrungen für die Zukunft zu lernen. Das Fehlen der Eucharistie an einem Sonntag wird immer ein schmerzlicher Punkt im Leben eines Christen sein … die Leitung der Kirche wird in den nächsten 20 – 30 Jahren sicher Entscheidungen zu treffen haben.
Aber eine wunderbare Erfahrung geschieht auch in den Wortgottes-diensten immer und immer wieder: die Begegnung mit dem Wort Gottes tut dem Herzen einfach gut!
Und so ist aus den sonntäglichen Wortgottesdiensten so etwas wie eine innere T(D)ankstelle geworden, die für viele von unserer Pfarre nicht nur eine Pflichtübung für die nicht gefeierte Eucharistie ist.
Was ist der Wortgottesdienst für uns Wortgottesdienstleiter?
Er ist eine ganz besondere innere Auseinandersetzung mit dem Wort. Oft spüre ich eine ganz tiefe Dankbarkeit, weil sein Wort mich selbst in besonderer Weise trifft – sättigt – und das Herz befriedet und nährt …
Man geht schon Wochen vorher mit der Bibelstelle schwanger, googelt, liest Kommentare und Predigten von anderen – bis man in seiner „eigene Herzenskammer“ ankommt und die Stelle reden „lässt“ … und das dann irgendwie „heraus“-bringt – in Gedanken, in Schrift und „mit-teilt“ … und dieses Teilen hat etwas sehr beglückendes … es ist ein besonderes Teilen, das dann oft auch im gemeinsamen Beten spürbar wird, wenn es gleichsam fühlbar wird, wenn sich die Herzen verbinden und „ein-stimmen“ in das gemeinsame Beten – ganz in der Wirklichkeit des „wo zwei od. drei in meinem Namen …“ - da bin ich mitten drunter! Dann ist der Sinn des „Wort – Gottes – Dienstes“ ja erreicht …
.. und insgesamt ist dieser Dienst eigentlich ein großes Geschenk!
Für die Zukunft wünschen wir uns, dass wir in gutem und ehrlichem Kontakt mit Ihnen bleiben! Über Vorschläge, Kritik und Mitarbeit freuen wir uns sehr!
Willi Englstorfer