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Pfarrgemeinde Leonding-St. Michael
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Seit es den Menschen gibt, gibt es auch Wünsche

Wünsche sind so alt, wie die Menscheit selbst. Wobei man strenggenommen zwei Begriffe auseinanderhalten sollte: Wünsche und Bedürfnisse.

Wenn wir Bedürfnisse erfüllen, stillen wir einen wichtigen Bedarf. Würden wir das nicht tun, wären wir körperlich, sozial oder seelisch nicht funktionsfähig. Hätten wir keine Luft zum Atmen, keine Wärme, kein Wasser oder keine Nahrung würden wir im Extremfall sterben. Ohne die Erfüllung seelischer und sozialer Bedürfnisse würden wir zumindest krank werden und leiden. Denn der Mensch kann sich ohne Zuwendung, Geborgenheit, Liebe oder Anerkennung nicht entwickeln. Aus dieser Definition ergibt sich, dass sich Bedürfnisse im Laufe des Lebens nicht oder nur kaum ändern.

Wünsche sind ähnlich und doch anders. Auch sie befriedigen Bedürfnisse, aber keine lebensnotwendigen. Wer Wünsche erfüllt haben will, braucht dies für sein Zugehörigkeitsgefühl, um dadurch Anerkennung zu bekommen oder um sich selbst persönlich zu entfalten. Wünsche treten immer wieder und in neuer Gestalt auf. Kinder wünschen sich andere Dinge als Erwachsene, in unterschiedlichen Kulturen kann man es mit verschiedenen Wunschmustern zu tun haben. Sie alle haben aber eines gemeinsam: wir stellen uns vor, dass wir glücklicher sind, sobald dieser Wunsch in Erfüllung geht.
Aber was kommt danach? Wer von sich behauptet, er sei wunschlos glücklich, ist es vielleicht für diesen Moment. Gerade wurde ein Wunsch erfüllt und man ist zufrieden. Doch rasch tut sich eine emotionale Lücke, eine innere Leere auf, die wir mit neuen Wünschen zu füllen versuchen. Obwohl wir grundsätzlich gerne zufrieden wären, scheinen wir also gleichzeitig unerfüllte Wünsche zu brauchen.
Weihnachtswünsche haben eine ganz eigene Geschichte. Die Tradition des gegenseitigen Beschenkens am Jahresende geht bis auf die alten Römer zurück, die sich davon Glück für das neue Jahr erhofften. Der kerzengeschmückte Weihnachtsbaum und die Geschenke darunter sind erst im 18. Jahrhundert aufgekommen. Martin Luther lehnte dies ab, verlegte das Beschenken der Kinder auf den 6. Dezember und führte das „Christkind“ ein.
Inzwischen gibt es immer mehr Menschen, die bewusst auf die weihnachtlichen Einkaufsorgien verzichten. Alte Bräuche wie das Wichteln werden wieder ausgegraben, um die Geschenkflut einzudämmen.

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Es gibt ein erfülltes Leben
trotz vieler unerfüllter Wünsche.

 

Dietrich Bonhoeffer


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