Die erste Kirche in Lengau wurde um 1050 erbaut und war wahrscheinlich eine Holzkirche. Doch diese scheint bald einer romanischen, steinernen Kirche gewichen zu sein. Als Lengau um 1440 zur Pfarre erhoben wurde, wurde die Kirche im damals üblichen Baustil umgebaut. Heute noch ist die Turmhalle gotisch, der gotische Eingang in den Friedhof war einst Kirchenportal. An der Außenseite der Kirche hinter dem Hochaltar stand eine gotische Statue des Kirchenpatrons St. Jakobus der Ältere, diese befindet sich jetzt im Kircheninneren.
1640 bis 1650 wurde die Kirche wieder erneuert und zwar im damals modernem Renaissance Baustil.
1650 wurde die Kirche durch den Weihbischof von Passau eingeweiht.
Seither wurde baulich an der Kirche nicht mehr viel geändert.
Der Grundriss der Kirche zeigt ein lateinisches Kreuz.
Im Inneren ist die Kirche 28 Meter lang, 7 Meter breit und 9 Meter hoch.
Im Querschiff ist sie 13 Meter breit. Die innere Einrichtung der Kirche gehört vornehmlich der Rokokozeit (1730-1770) an. Die Altäre stammen aus der Zeit von 1740 bis 1750.
Die Schreinerarbeiten am Hochaltar und Marienaltar stammen vom Schreiner Mauch am Wallersee,
die Bildhauerarbeiten (Statuen) von einem Bildhauer in Ried, Franz Schwanthaler. Der Maler der herrlichen Altarbilder (St. Jakobus und Maria Hilf) ist nicht überliefert. Der Allerseelenaltar wurde von drei Burghausener Meistern gefertigt und zwar vom Schreiner Ignaz Stöcker, Bildhauer Schnabl und Fassmaler Warathi. Der Maler des Altarbildes ist unbekannt. Die Statuen am Allerseelenaltar stellen den Judas Makkabäus und den hl. Hieronymus dar.
Am Hochaltar sehen wir den heiligen Alerius mit Stab und einen nicht näher benannten Bischof.
An den Kapitälen des Seelenaltars sieht man Totenköpfe. Am Marienaltar befindet sich eine Marienstatue, die im 19. Jahrhundert (ca. 1870) aus der Stiftskirche in Mondsee hierher gebracht wurde.
Um 1750 entstand auch die prachtvolle Kanzel. Am Fuß der Kanzel und am Schalldeckel sieht man fünf Knabenfiguren als Vertreter der Menschenrassen, denen das Evangelium gepredigt werden soll (deshalb ist einer schwarz, einer braun, einer rot, einer gelb und einer weiß).
Aus dem 1751 stammt der originelle Kreuzweg. Auch die Beichtstühle und Chorstühle gehören der Rokokozeit an. Die Bilder an der Chorbrüstung und das große heilige Grab gehören der Zeit um 1650 an.
Der Kirchturm stammt in seinem unteren Teil noch aus der gotischen Zeit (um 1440). 1663 wurde er erhöht und mit einer Kuppelhaube abgeschlossen.
Die größte Glocke (mit einem prachtvollem Ton) trägt die Firmenbezeichnung „Wolfgang Rot, Zinngießerei, Braunau, 1515).
Wegen ihres Alters brauchte sie auch nicht in den Krieg einzurücken.
Bis zum 1. Weltkrieg waren drei Glocken auf dem Turm; zwei davon mussten geliefert werden (Kriegsmaterial) Nach dem Krieg wurde das Geläute durch Glocken der Firma Oberascher bei Salzburg wieder vervollständigt.
Um die Kirche herum ist der Friedhof.Rechts neben dem Eingang befindet sich die Grabstätte von Franz Winkelmeier (1860-1887) – dem Riesen von Lengau mit einer Größe von 2,58 m. Im Querschiff der Kirche war einst die Priestergrabstätte.
(Aufzeichnungen von Koop. Michael Kaltenbrunner aus dem Jahre 1928 – OÖ Landesbibliothek)