Wort zum Feiertag "Heilige Drei Könige"
Sie kommen mit Gaben und gehen als Beschenkte. Weil dieses Kind geboren wurde, gibt es für alle Menschen Hoffnung, auch für die in der Ferne.
„Auf, Zion, werde Licht, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir.“ (Jesaja 60,1)
„Unser Glaube, unser Schauen mit den Augen des Glaubens wird um eine entscheidende Dimension erweitert: um die tätige Erfahrung der Liebe. In der Liebe erfahren wir die Epiphanie Christi im Fleisch. Im Glauben ist Jesus Christus, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, mitten unter uns, unsichtbar; in der liebenden Begegnung mit dem menschlichen Bruder, der Schwester, leuchtet sein Bild auf, geschieht Epiphanie.
Für den gläubigen und leibend tätigen Christen gilt bereits jetzt die Antwort des wiederkommenden Herren auf unsere Frage: Herr, wann haben wir dich gesehen (Mt 25, 37ff)? Ja, in jeder liebenden Begegnung mit den Menschen: im Lächeln eines Kindes, dem Blick des geliebten Menschen, den dankbaren Augen des Armen, dem sorgendurchfurchten Gesicht des Kranken- in jeder liebenden Bewegung des Herzens, in jedem Dank, in jedem DU. `Denn das ewige DU wird in, mit und unter dem zeitlichen DU angetroffen…, in der Begegnung mit anderen Menschen‘ (J. A. T. Robinson). Epiphanie im Fleisch. Christi Epiphanie geschieht tagtäglich in der Welt: in der Liebe, die allemal seine Liebe ist von uns nichts zu scheiden vermag.“ (Rudolf Pesch)
Aus: Der große Sonntags-Schott, S. 79
Eduard Röthlin