Wort zum 16. Sonntag im Jahreskreis
Mit diesem Gleichnis werden die Bauern keine besondere Freude haben, denn sie vertilgen das Unkraut von Anfang an und im angewandten Vergleich möchten wir, dass Gott das Böse nicht ungehindert wachsen lässt und zuschaut. Aber er lässt allen Menschen Zeit zum Werden und greift nicht gleich ein.
In der heutigen Lesung aus dem Buch der Weisheit heißt es: „Weil du über Stärke verfügst, richtest du in Milde und behandelst uns mit großer Nachsicht.“ Das heißt aber nicht, dass Gott nichts tut. Er nimmt teil am Leid der Unschuldigen im Leben Jesu Christi. Denn das Böse wird nicht durch Gewalt überwunden, sondern durch Liebe, die stärker ist. Christus ist durch die Ohnmacht des Todes hindurch in die Herrlichkeit der Auferstehung eingegangen in die ewige Verbundenheit mit dem Vater.
Wenn Christus teil hat am Leben Gottes, hat Gott auch teil am irdischen Leben Christi, der immer noch der Gekreuzigte ist. Gott nimmt da Böse und das Leid nicht weg, sondern leidet mit Christus mit in liebevoller Aufmerksamkeit.