Wort zum 13. Sonntag im Jahreskreis
Im heutigen Evangelium werden einige harte Gegensätze von Jesus formuliert:
- Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
- Wer Sohn und Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig.
- Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt, ist meiner nicht würdig.
Herr, ich bin nicht würdig! , beten wir vor dem Kommunionempfang.
Die letzte Aussage bezieht sich auf die Bitte des Hauptmannes seinen Sohn zu heilen.
Jesus verspricht in sein Haus zu kommen. Der Hauptmann lehnt fast bestürzt ab: Herr, ich bin es nicht wert (würdig), dass du mein Haus betrittst.“ (Mt 8,8)
Das weist uns darauf hin, dass das griechische Wort „axios“ mit „wert oder würdig“ nicht gut übersetzt ist. Es ist keine menschliche Qualifikation gemeint, sondern es heißt besser: nicht entsprechend, nicht gleichwertig. Da ist der Rangunterschied zu groß.“
Auf das heutige Evangelium angewendet heißt das: Für wen Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter oder ein bequemes Leben mehr bedeuten, höchste Werte bilden, für den ist kein Platz mehr für Gott.
Solche Menschen haben kein Verlangen mehr nach der Botschaft des Evangeliums mit Verheißung des Reiches Gottes schon im Hier und Jetzt. Zu solchen Menschen werden Apostel auch nicht gesendet, weil zu solchen das Evangelium nicht passt, sie sind nicht „würdig“. Es muss in ihnen erst das Verlangen nach größerem geweckt werden.
Nochmals zum Gebet vor der Kommunion: „Herr ich bin nicht würdig…“
Es besagt keine moralische Würdigkeit, sondern bedeutet die unerhörte Gnade, dass der unvergleichlich Größere zu uns kommt.